Im Stadtgarten an der Unibibliothek ist der Müll ein Dauerbrenner. Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Das Müllproblem auf dem Innenstadtcampus und die Rattenplage an der Unibibliothek hat die Grünen auf den Plan gerufen. Sie fordern eine Neuordnung des Stadtgarten-Areals: mehr Park, weniger Straßen und weg mit den maroden Provisorien.

Stuttgart - Der Stadtgarten, der jüngst durch Müllprobleme und die Rattenplage an der Stuttgarter Unibibliothek in die Schlagzeilen kam, ist nicht nur verkommen und ungepflegt, sondern auch ungeordnet. Dies kritisiert die Ratsfraktion der Grünen und schlägt eine umfassende Stadtreparatur für das ganze Areal vor. Das Ziel: Stadtgarten, Liederhalle und Bosch-Areal sollen zusammenwachsen und ein attraktives Ensemble bilden. Die Leitmotive der Grünen dabei: Der Park soll größer und schöner werden, die umliegenden Straßen und Kreuzungen kleiner, und Platz für Neubauten soll dadurch auch gewonnen werden.

„Insgesamt ist der Bereich westlich des Stadtgartens mit seinen Parkierungsflächen, maroden Unigebäuden und überdimensionierten Straßen ein regelrechter ,Unort‘ mitten im Herzen der Stadt“, heißt es in dem Antrag der Grünen. Und weiter: „Über die Zukunft des sanierungsbedürftigen Unigebäudes Breitscheidstraße 2 c, von dem schon die Fassadenverkleidung herunterfällt, soll mit der Uni Stuttgart gesprochen werden.“ Die Rede ist vom sogenannten Hörsaalprovisorium, das im Jahr 1961 (!) beschlossen worden war, weil Räume für Vorlesungen fehlten. Geplant war damals eine Nutzungsdauer von sieben Jahren. Es wird bis heute genutzt. Auch bei den Flüchtlingsunterkünften in der Breitscheidstraße 2 E und 2 D gehen die Grünen davon aus, dass diese „sicher nicht auf ewige Zeit an diesem Standort bestehen“. Stattdessen könne dort „ein Gebäude mit öffentlicher Nutzung und möglicherweise kultureller Infrastruktur“ entstehen, mit Synergien zu Liederhalle und Kongresszentrum.

Unterführung zuschütten und Kreuzungen verkleiner

Zudem schlagen die Grünen folgende Straßenrückbauten vor: Holzgarten- und Büchsenstraße auf zwei westliche Fahrspuren reduzieren, Breitscheidstraße zwischen Kiene- und Holzgartenstraße komplett aufgeben, Kriegsbergstraße verschmälern, Kreuzungsfläche am Hegelplatz (vor dem Linden-Museum) verkleinern und einen Kreisel einrichten. Außerdem halten die Grünen die Fußgängerunterführung zur Mensa und zum Hoppenlau-Friedhof für überflüssig und würden sie gern zuschütten.

Die Verwaltung solle diese Vorschläge prüfen sowie überlegen, wie der Platz der Deutschen Einheit vor dem Kongresszentrum erweitert und insgesamt die Situation für Radfahrer in diesem Areal verbessert werden kann, und über das Ergebnis im Technikausschuss berichten.