Zum Neujahrsempfang Zuffenhausen kamen rund 300 Gäste ins Bürgerhaus Rot. Bezirksvorsteher Gerhard Hanus blickte aufs Jahr 2013 zurück und sprach über wichtige zukünftige Vorhaben.
Zuffenhausen - Auf die Plätze, fertig, los: Der Start ins neue Jahr erfordert Kondition. Denn ein Neujahrsempfang jagt den nächsten. Vor allem für Honoratioren und Politiker ist das Pensum gewaltig.
Ungeachtet dessen war Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne) wie in den Vorjahren ins Bürgerhaus Rot an der Auricher Straße 34 gekommen, um wieder mit von der Partie zu sein. Zuffenhausen gehört neben den anderen nördlichen Stuttgarter Stadtbezirken schließlich zu seinem Wahlkreis. Die geladenen Gäste konnten aber auch mit anderen Amtsträgern wie der Bundestagsabgeordneten Karin Maag (CDU), dem Landtagsabgeordneten Reinhard Löffler (CDU), vielen Stadträten oder auch dem Kommandeur der US Army Garrison Stuttgart Colonel John P. Stack und seiner Gattin Petrina bei einem Glas „Zuffenhäuser“ und Schnittchen ins Gespräch kommen.
Reminiszenz an Helmuth Hirth
Bevor sich die Besucher allerdings ans Büfett begaben, stand erst einmal die Rede des Zuffenhäuser Schultes Gerhard Hanus auf dem Programm. Der Bezirksvorsteher dankte zunächst dem Musik- und Theaterverein Zuffenhausen: Das Stadtorchester unter Leitung von Alexander Schön spielte zum Auftakt der Veranstaltung den längere Zeit verschollenen Helmuth-Hirth-Fliegermarsch – ein Stück mit viel Lokalkolorit. Flugpionier Hirth gründete bekanntlich 1931 die Hirth-Motoren-Werke in Zuffenhausen und Robert Waldmann, Komponist des Marsches, wohnte ebenfalls in Zuffenhausen. Auf dem Stuttgarter Schloßplatz sei der Marsch vor 75 Jahren uraufgeführt worden, berichtete Hanus.
An den Anfang seiner Rede stellte er ein Zitat des englischen Schriftstellers George Orwell: „Die Zeit vergeht nicht schneller, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.“ Dieser Satz sei gerade in einer Zeit der finanziellen Krise von Bedeutung: „Viele von uns haben das Gefühl, die Zeit rennt einem davon, das Geld wird weniger und es gibt kaum eine Weiterentwicklung von Projekten“, sagte der Bezirksvorsteher. Deshalb höre man immer wieder die Äußerung: „Die gute alte Zeit. Aber ist das wirklich so?“ Das hänge von der jeweiligen persönlichen Wahrnehmung ab, meinte Gerhard Hanus und zitierte diesmal Arthur Schopenhauer: „Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.“
Campus-Pläne und Schulsanierungen
Deshalb komme es darauf an, weiter „positiv das zu erhalten, was wir haben und dabei Herz und Humanität nicht zu vergessen“, sagte Hanus. Apropos Herz: Der Zuffenhäuser Schultes würdigte in diesem Zusammenhang an vielen Stellen seiner Rede all die Ehrenamtlichen, die mit Engagement und Herzblut zum Gelingen der unterschiedlichsten Veranstaltungen und Projekte im Stadtbezirk beigetragen haben. Ob das nun die Fleckenfest-Koordinatorin Waltraud Sterr oder die für das Aufstellen des Maibaums und das Schmücken des Osterbrunnens verantwortlichen Mitglieder des Trachtenvereins betraf, um nur wenige Beispiele zu nennen: „Allen, die im Jahr 2013 an diesen sowie den vielen anderen Themen aktiv mitwirkten, sage ich hierfür herzlichen Dank.“
Auf die Höhepunkte des vergangenen Jahres blickte Hanus kurz zurück. Er erinnerte an den Baubeginn des Ausbildungszentrums von Porsche an der Stammheimer Straße. Das Standortbekenntnis der Firma Porsche sei ein wichtiges Zeichen für den Stadtbezirk. Der Tapachkreisel sei gestaltet und die Vergnügungsstättenkonzeption angegangen worden. Aber in erster Linie richtete sich sein Blick nach vorn. Als dringliche Projekte nannte Hanus, dass die Sanierung der Schulen fortgesetzt und die Pläne für den Schulcampus Rot weiterentwickelt werden. Anfang 2014 solle mit dem Neubau der Kindertageseinrichtung an der Auricher Straße begonnen werden. Sehr wichtig sei auch die Integration der Flüchtlinge, die im Laufe des Jahres in Zuffenhausen ankommen und hier untergebracht werden.