Neujahrsempfang: Bürgermeister Ralf Trettner (links) ehrt Günther Reiser. Foto: R. Poller/Avanti

Beim Neujahrsempfang in Pleidelsheim gibt es einen Rückblick über drei Jahre kommunaler Entwicklung.

Als Ralf Trettner die kommunalen Errungenschaften der letzten drei Jahre schilderte, war dies ein Feuerwerk an Resultaten. Dabei war das Gemeindeoberhaupt sichtlich froh, mit den Zuhörern nach drei Jahren Pandemie endlich wieder gemeinsam solch ein Ereignis gebührend zu feiern. Sanfte Harfenklängen von Oskar Recklebe und Tobias Southcott haben die Zuhörer zuvor eingestimmt. Das Ballettensemble „Different Faces and Redheds“ unter Leitung von Elazar Fayzualev entführte das Publikum in die hohe Eleganz der Bewegung.

Trettner appelliert an den Zusammenhalt in der Gesellschaft

Im Jahresrückblick erinnerte Trettner nicht nur an den Einsatz von DRK, Feuerwehr, Apotheke und medizinischem Personal während der Pandemie. Die ansässigen Firmen n hätten bei der Maskenbeschaffung viel unterstützt, wie auch sein Verwaltungsteam beim Aufbau der Testzentren. Hierfür bedankte sich der Bürgermeister nochmals bei allen Beteiligten für ihren Einsatz. „Veränderung ist heute oftmals zu etwas Negativem geworden; vor allem dann, wenn es vor der eigenen Haustüre stattfindet. Dabei war jede Epoche und jede Zeit von Veränderungen geprägt. Diese Veränderungen gilt es konstruktiv nach vorne gerichtet zu gestalten“, appellierte Trettner nochmals eindringlich für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft. Denn durch die Pandemie sei die Ich-bezogene Gesellschaft deutlich beschleunigt worden.

Das neu erbaute Gesundheitszentrum sei von vielen zu Beginn kritisch verfolgt worden, zwischenzeitlich jedoch nicht mehr aus dem Pleidelsheimer Leben wegzudenken. Ein großes Wohnbauprojekt entstand in der Mörikestraße, ebenso in der Hauptstraße 58/60. Der Bauhof der Gemeinde wurde komplett neu erbaut und ist zwischenzeitlich fertiggestellt. Und schließlich seien mit dem Neubau einer Seniorenwohnanlage nicht nur Plätze für viele ältere Menschen, sondern auch zusätzlich 19 Seniorenwohnungen entstanden – und ein neuer Firmensitz der ausführenden Paulus Wohnbau direkt nebenan. Nicht zu vergessen seien zahlreiche, weitere wichtige Projekte, die fertiggestellt oder kurz vor dem Abschluss stünden, sagte Trettner. Doch Veränderungen bedeute eben auch, manchmal Abschied zu nehmen. Mit etwas Wehmut berichtete Trettner von der zwischenzeitlich stillgelegten, historischen Waschküche, die heute unter Denkmalschutz steht. Es fehlte auch nicht am kritischen Rückblick. Weniger Zusammenhalt und geringeres gesellschaftliches Engagement stelle die Gemeinde vor große Herausforderungen, gerade bei der Flüchtlingsunterbringung.

In Richtung Land appellierte er für mehr Unterstützung für die wichtige Arbeit und den daraus resultierenden Verpflichtungen vor Ort. Durch die zurückgegangen Gewerbesteuereinnahmen habe die Gemeinde mehr Schulden aufnehmen müssen und stehe daher vor noch größeren Herausforderungen. Schließlich bedankte sich Ralf Trettner bei Günther Reiser, der über viele Jahre mit seinem ehrenamtlichen Engagement bei den Segelsportfreunden wie mit der Organisation des Fliegerfests die Gemeinde lebenswerter gemacht habe. Schließlich habe die zwischenzeitlich in peruanischen Lima lebende Pfarrersfamilie Hartmann eine große Lücke hinterlassen. Nach der Aufführung der Jugendmusikschule endete der Empfang bei einem Ständerling und vielen guten Gesprächs- und Kontaktmöglichkeiten.