Gäste beim Neujahrsempfang im Roter Bürgerhaus. Foto: Susanne Müller-Baji

Ein Stadtbezirk ist mehr als die Summe seiner Einwohner, das bewies der Neujahrsempfang in Stuttgart-Zuffenhausen. Bezirksvorsteher Gerhard Hanus bedankte sich bei den Vertretern des Ehrenamtes.

Zuffenhausen - Ein Stadtbezirk ist mehr als die Summe seiner Einwohner, das bewies der Neujahrsempfang am Freitag: Bezirksvorsteher und Heimatvereinsvorsitzender Gerhard Hanus bedankte sich bei den Vertretern des Zuffenhäuser Ehrenamtes. Und neben dem Ausblick auf 2019 stand klar auch das Knüpfen neuer Verbindungen auf dem Programm.

Einmal im Jahr kommt im Roter Bürgerhaus zusammen, was das Leben im Stadtbezirk ausmacht: Die Vertreter der Vereine, des Ehrenamtes, der öffentlichen Einrichtungen und des Bezirksbeirates. Entsprechend begrüßte Gerhard Hanus gleich in doppelter Funktion: Als Vorsitzender des veranstaltenden Heimatvereins und als Zuffenhäuser Bezirksvorsteher. Er weiß nur zu gut um die Bedeutung dieser Begegnung und des damit verbundenen Austauschs, und hielt den offiziellen Teil der Veranstaltung bewusst knapp: „Klatschen Sie bitte nur einmal für die Gäste, sonst stehe nicht nur ich ihren Gesprächen im Weg, sondern auch Sie selbst.“

Nachteilig hatte sich freilich der Wintereinbruch und die derzeitige Erkältungswelle freilich auf die Gästeliste ausgewirkt: Nachmittags hätten ihn die Absagen quasi im Minutentakt erreicht, berichtete Hanus vor Beginn der Veranstaltung. Aus der originellsten Absage zitierte er sogar: Die Nase laufe leider wie ein Brunnen mit eingebauter Sprinkleranlage. Die weiteste Anreise hatte Marine Lück, sie war als Koordinatorin des Partnerschaftskommitées aus der französischen Partnerstadt La Ferté sous Jouarre angereist. Dort hatte es bis dahin noch keinen Schnee gegeben: „Morgen will sie zurückfahren, dann werden wir ja sehen“, prophezeite Hanus.

Es gibt auch Grund zur Zufriedenheit

In der anschließenden Ansprache räumte er ein, dass zahlreiche globale Entwicklungen in der Tat besorgniserregend seien. Andererseits gebe es in Zuffenhausen aber durchaus Grund zur Zufriedenheit: Hanus nannte hier etwa die Einführung des Bezirksbudgets oder den Beschluss zum Abbruch der Rampe an der Friedrichswahl. Außerdem ehrte er die beiden Bezirksbeiräte Gerty Brauswetter und Wolfgang Machauer für ihr langjähriges Engagement mit dem Verdienstabzeichen in Silber.

Und dann war das Buffet eröffnet und die Gespräche konnten weitergehen. Was wünschen sich die Gäste des Neujahrsempfanges für das Jahr 2019? Johann Schön vom Musik- und Theaterverein freute sich über die Erfolge in der Jugendarbeit des Vereins – immerhin sorgte das Jugendorchester für den musikalischen Rahmen des Abends: „So soll es weitergehen!“ Hubert Keh, Vorsitzender des Handharmonikaspielrings kommt selbst aus Stammheim und ist gern beim Zuffenhäuser Neujahrsempfang: „Ich finde gut, dass die Veranstaltung hier in Rot ist – das verbindet“.

Optimistisches vom Zuffenhäuser Hirt

Hobbyhistoriker Winfried Schweikart würde sich für 2019 wünschen, „dass die Vereine mehr zusammenhalten: Jeder macht nur sein eigenes Ding, dabei könnte man gemeinsam viel mehr erreichen.“ Ein ortshistorisches Ziel hat er sich im neuen Jahr auch gesteckt: Er will sich für einen Brunnen aus dem 16. Jahrhundert einsetzen, den er trotz anstehendem Abriss und Neubebauung in der Keltersiedlung erhalten sehen möchte: „Nur als Brunnen oder mit einem Spielplatz neben dran.“ „Bodenloser Brunnen“ heißt das Objekt seines Interesses in den Quellen – wenn das nicht ein spannendes Vorhaben für 2019 ist.

Dietmar Schneider wohnte dem Empfang als Symbolfigur „Zuffenhäuser Hirt“ bei und hofft im neuen Jahr schlicht darauf, „dass es nicht schlechter wird“: Im Ort sei vielleicht nicht alles ideal, „aber weltpolitisch läuft zur Zeit vieles so schief, dass es uns im Vergleich doch wirklich sehr gut geht“. Wohl wahr. Und wer weiß schon, welch neuen Projekte im Anschluss an den Zuffenhäuser Neujahrsempfang noch angedacht wurden.