SUVs sind der Linken-Fraktion in der Regionalversammlung ein Dorn im Auge. Foto: Lg/Max Kovalenko

Die Linke-Fraktion in der Regionalversammlung spielt die ökologische Karte aus. Sie will eine klimaneutrale und energieautonome Region, dichteren Wohnungsbau und eine Verkehrswende. Deshalb hält sie nichts von großen SUVs und Einfamilienhäusern.

Stuttgart - Im „Gutbrod“, der schicken Veranstaltungsetage der regionalen Wirtschaftsfördergesellschaft WRS, wird normalerweise das hohe Lied der Automobilregion und des Wirtschaftsstandorts gesungen. Am Donnerstag wurde anderes intoniert: Auf dem Neujahrsempfang der Linken-Fraktion in der Regionalversammlung übte Fraktionssprecher Christoph Ozasekscharfe Kritik an einer „ausbeuterischen Wirtschaft“ und bezeichnete das Auto als „umweltfeindlichstes Verkehrsmittel“. Jeder Euro, der in die Autoinfrastruktur gesteckt werde, sei „eine Investition in die Klimakatastrophe“. Die autogerechte Stadt müsse überwunden werden, das gelte besonders für die „absurd übermotorisierten Stadtpanzer namens SUV“.

 

Gegen den Nordostring

Die Fraktion hatte den Empfang unter das Thema Bodenschutz gestellt. Joseph Michl von der Arbeitsgemeinschaft gegen den Nordostring rückte den Flächenverbrauch in den Mittelpunkt seiner Kritik an der vierspurigen Verbindung von Kornwestheim ins Remstal, die von den Linken abgelehnt wird. 75 Hektar bester Böden für die Landwirtschaft würden dadurch versiegelt. Ozasek spannte den Bogen auch zum Wohnungsbau. Hier dürfe nicht mehr das Einfamilienhaus der Maßstab sein. „Urbane Dichte und mehr Geschosswohnungsbau zu fairen Mieten sind gefragt.“ Die Linke spreche sich zudem für eine klimaneutrale und energieautonome Region mit der Abschaltung aller Kohlekraftwerke aus.