Die lange Treppe der Künkelinhalle hinunter standen die Gäste, um von OB Matthias Klopfer begrüßt zu werden. Foto: Gottfried Stoppel

Der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer will in seinem fünften Amtsjahr „offen für Neues“ sein. Das hat er beim Neujahrsempfang der Stadt betont – und damit nicht nur die Wahl neuer Joggingstrecken gemeint.

Schorndorf - Viele gute Vorsätze, damit hat der Oberbürgermeister Matthias Klopfer beim Neujahrsempfang der Stadt Schorndorf am Freitagabend in der Künkelinhalle aufgewartet. Er werde kürzer reden, kaum Zahlen nennen, keinen Rückblick halten und obendrein langsamer sprechen, kündigte der Rathauschef seiner Zuhörerschaft in der voll besetzten Künkelinhalle an. Die bekam allerdings dann viele ausführliche Erfolgsmeldungen zu Großprojekten der Stadt präsentiert. Die Gartenschau, so formulierte es Klopfer etwa, diene „dem Kampf um die besten Köpfe für unsere Unternehmen“. Man müsse das Remstal als gemeinsame Dachmarke stärken. Klopfer lobte den Gemeinderat für sein hohes ehrenamtliches Pensum und erwähnte die vom Gremium beschlossene Einrichtung einer Haushaltsstrukturkommission. Zudem solle in diesem Jahr ein Leitbildprozess in der Daimlerstadt beginnen, den er mit dem Titel „Quo vadis Schorndorf 2030“ bezeichnete.

Zweites Krisengespräch zu Remsbahn?

Klopfer beklagte erneut die Zugausfälle auf der Remsbahn und bat die Bürger darum, ihm ihre Erfahrungen mitzuteilen. Er wolle die Fahrgäste zum Gespräch ins Rathaus einladen und danach ein zweites Krisengespräch zum Thema initiieren.

Zuversichtlich zeigte sich der Rathauschef in Sachen Schorndorfer Klinik. Er glaube, dass im Frühjahr die Sanierung des Hauses beschlossen werde. Ein Landkreis dieser Größenordnung benötige aufgrund seiner Einwohnerzahl zwei Kliniken, betonte der OB: „Handlungsbedarf besteht an anderer Stelle, nicht bei uns.“

Guter Vorsatz: mehr zuhören

Zuletzt wiederholte Klopfer seine Ankündigung, „mehr zuhören“ zu wollen. Die Gefahr im elften Amtsjahr sei es, dass man „in einer persönlichen Komfortzone“ lebe und sich nur mit Menschen umgebe, die man schon kenne. Die Botschaft, „offen für Neues sein“, habe er sich aus einem Interview mit dem Chefentwickler von Google abgeschaut, sagte Klopfer, der die Besucher aufforderte, „angestammte Pfade zu verlassen“. Als Beispiele nannte er seinen persönlichen Vorsatz, neue Joggingstrecken auszuprobieren und andere Schwimmbäder zu besuchen.

Mit der Ehrenmedaille der Stadt wurde Rainer Brechtken ausgezeichnet, der ehemalige Präsident des Deutschen Turnerbunds. Der Lang- und Mittelstreckenläufer, der sich als Funktionär für die Turner eingesetzt hatte, ist seit dem vergangenen Jahr nur noch ehrenamtlich tätig.