Eine Frau präsentiert auf der Messe einen Kühlschrank, der per eingebauter Kamera Fotos des Inhalts mittels einer App auf das Smartphone verschickt. Foto: dpa

Was technisch alles möglich ist, muss nicht immer gut für den Verbraucher sein. Wer wartet, hat nicht weniger vom Leben, meint Redakteur Daniel Gräfe.

Berlin - Die Ifa ist eine Messe der Möglichkeiten: Da gibt es Spielereien wie den Roboter für Tiere oder die Windel, die sich meldet, wenn das Baby erfolgreich war. Aber es gibt auch die ernsthafteren Entwicklungen wie die sich selbst regulierende Dunstabzugshaube oder den Saugroboter, der aufs Wort seinen individuellen Saugplan abarbeitet. Aber auch hier stellt sich die Frage: Braucht man all das überhaupt?

In diesem Jahr hat die Branche die Sprachsteuerung als Messetrend ausgerufen. Es mag wenig sinnvoll sein, seine Waschmaschine Schritt für Schritt einzustellen, als wäre man bei der Telefonhotline eines Kundendienstes. Aber einem Senior, der vor den Möglichkeiten seines Smart-TVs kapituliert, kann die Sprachassistentin schneller zum richtigen Programm oder zur passenden Einstellung verhelfen.

Die Bedienung sollte intuitiver werden

Was wiederum auf das grundsätzliche Problem der Branche verweist: Die meisten Funktionen der Produkte werden nicht genutzt, weil man sie nicht findet. Was man findet, ist oft nicht zu verstehen. Die Bedienung müsste intuitiver und der Nutzwert deutlicher sein. Schaffen die Hersteller das, wird sich ein Produkt in der Regel auch durchsetzen.

Vermutlich werden einmal etliche der vernetzten, intelligenten und aufs Wort gehorchenden Küchen- und Elektronikgeräte in die Häuser einziehen. Wie schnell das geschieht, hängt entscheidend von der Kundenfreundlichkeit der Entwickler ab. Doch schon jetzt steht fest: Die Verbraucher können abwarten, bis die Technik besser und sicherer wird und die Preise sinken. Und bis dahin werden sie womöglich noch die eine oder andere Möglichkeit ihrer bisherigen Geräte entdecken.