Jürgen Sigrist, Spender Siegfried Wägerle, Norbert Gundelsweiler, Hilde Beyerbach und Anke Glück (von links) freuen sich über das neue Angebot. Foto: Werner Kuhnle

In den vergangenen Monaten ist für das Urmenschmuseum in Steinheim ein Audioguide entwickelt wordne. Dieser führt Erwachsene wie Kinder durch die Ausstellung. 15 Geräte stehen ab sofort bereit.

Steinheim - Pandemiezeiten sind nicht immer nur lästig und ärgerlich; das hat der Mittwoch gezeigt. An diesem Tag hat das Urmenschmuseum in Steinheim seine Pforten wieder geöffnet und dabei eine Neuerung vorgestellt, die im Lauf der vergangenen Monate entwickelt wurde und die sich sehen lassen kann – wenn auch die Anschaffung nicht für das Auge, sondern für die Ohren bestimmt ist. Mit einem Audioguide will die Steinheimer Tochter des Naturkundemuseums in Stuttgart fortan die Besucherschar in ihre ehrwürdige Ausstellung locken.

Dass dies überhaupt möglich ist, das sei „einem edlen und sehr, sehr großzügigen Spender zu verdanken“, wie die Vorsitzende des Fördervereins Hilde Beyerbach freudig hervorhob. Denn ohne die beiden Eheleute Trude und Siegfried Wägerle, die zugleich Mitglieder im Förderverein des Urmenschmuseums sind, „wäre diesbezüglich gar nichts gegangen“, betonten die Vorsitzende wie auch ihr Stellvertreter Jürgen Sigrist unisono. „Ein mehr als generöser Akt zur Wiederbelebung unseres Museums“, dankten sie Wägerle, der ohne Ehefrau zur Eröffnung erschienen war.

Hartnäckigkeit macht sich bezahlt

Voll des Lobes zeigte sich auch Norbert Gundelsweiler, Vertreter der Stadt, die als Träger des Museums stolz darauf ist, wie intensiv der Förderverein am Ball geblieben war, um „das Projekt Audioguide anzustoßen und zu zeigen, wie man etwas bewegen kann. Aber man muss auch dranbleiben und begleiten“, konkretisierte Gundelsweiler die oftmals hartnäckigen Bemühungen Beyerbachs, die bezüglich des nun zu hörenden Inhalts auch zwei Paläontologinnen aus Stuttgart in die Pflicht nahm. Zwei Sprecher vertonten anschließend die Informationen, die von nun an einordnen helfen, was im Museum zu entdecken ist. Dabei fließen neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft mit ein, die auf den Tafeln der Schau bislang nicht berücksichtigt werden konnten.

Auf die Preiserhöhung wurde verzichtet

Erwachsene versorgt der Audioguide an 17 Stationen mit informativem Mehrwert und sorgt während der 45-minütigen Begleitung für Orientierung im prähistorischen Dickicht. Wer es kurz und knackig mag, der kann auf dem Gerät die Taste der Kurzversion drücken, die gut 20 Minuten dauert. Für Kinder gibt es 13 Stationen, die je mit einer dreistelligen Nummer ausgeschildert sind. Beachtlich ist, dass die Stadt auf eine Preiserhöhung beim Eintritt verzichtet. Die Nutzung des Audioguides ist ab sofort inbegriffen. Und noch mehr Neuerungen sind in Planung: Ab Herbst soll es einen Medientisch geben, der mithilfe eines Touchscreens weitere Nutzungsmöglichkeiten an die Hand gibt. Neu sind auch der Museums-Flyer auf Englisch sowie drei handliche Broschüren, die den Gast auf einen Ortsrundgang durch die Kernstadt, durch Kleinbottwar und Höpfigheim mitnehmen.