Das Gelände ist erschlossen, das Fundament gegründet. Doch im vergangenen Herbst sind die Arbeiten an der Albstraße in Neuhausen per Gerichtsbeschluss eingestellt worden. Foto: Ines Rudel

Mit seinem eigenmächtigen, andere Argumente ignorierenden Vorgehen hat der Bürgermeister Ingo Hacker seiner Gemeinde geschadet.

Neuhausen - Projekte in der Gemeinde zu kommunizieren und der öffentlichen Diskussion zu stellen, ist nicht die Stärke des Neuhausener Bürgermeisters Ingo Hacker. Bei der Planung der Flüchtlingsunterkunft an der Albstraße hat er das auf die Spitze getrieben. Zunächst hat er die Gewerbetreibenden in der Nachbarschaft völlig unzureichend informiert und dann deren Argumente ignoriert.

Dass die Sache vor Gericht gelandet ist, hat sich die Verwaltung demnach selbst zuzuschreiben. Der Verwaltungsgerichtshof hat nun zwar dem Bau eines von drei Häusern zugestimmt, aber das hätte der Rathauschef mit einem Kompromiss weit günstiger und schneller haben können. So aber hat er trotz der drängenden kommunalen Pflicht, für die Anschlussunterbringung zu sorgen, Zeit verloren und zudem Steuergelder verschwendet. Zum Wohl seiner Kommune hat er so nicht beigetragen.

Dafür, dass die Gemeinde ohne Genehmigung mit dem Bau begonnen und sich damit über Recht und Ordnung hinweggesetzt hatte, war sie bereits vom Esslinger Landratsamt gerüffelt worden. Das wäre an sich schon unangenehm genug. Geradezu peinlich aber ist, dass Ingo Hacker versucht hat, die Schuld auf andere, etwa die Baufirma, abzuwälzen. Doch als Chef im Haus ist er allein verantwortlich für diesen Fehltritt – zumal er sich mit dem illegalen Baggerbiss offensichtlich über einen einstimmigen Beschluss seines eigenen Gemeinderats hinweggesetzt hat.