Die am Samstag beginnende Touristik- und Freizeitmesse CMT ist nicht nur für die etablierten Akteure interessant. Auch kleinere Gemeinden wuchern in den Messehallen auf den Fildern mit ihren touristischen Pfunden.
Neuffen/Stuttgart - Die Messe für Caravan, Motor und Touristik – kurz: CMT – ist mit ihren rund 250 000 Besuchern längst zu einem Pflichttermin für diejenigen Städte und Gemeinde im Kreis Esslingen geworden, die sich ein Stück vom immer größer werdenden Tourismuskuchen abschneiden woll en. Doch nicht nur für die etablierten Ziele des Städtetourismus gehört der Auftritt in der Halle 6 auf den Fildern inzwischen zum Pflichtprogramm. Auch kleinere Akteure, wie die idyllisch am Albtrauf gelegene Stadt Neuffen oder die Gemeinde Beuren, haben es auf mehr abgesehen, als nur auf die Krümel vom Tisch der Großen.
Wie in den vergangenen Jahren auch ist es ein eingespieltes Trio, das von Samstag an am Stand der Stadt Neuffen um die Gunst der CMT-Besucher buhlt. Der Neuffener Bürgermeister Matthias Bäcker, der das Rathaus für einige Tage Rathaus sein lässt, um sich an vorderster Linie um die Stadtwerbung verdient zu machen, kann sich dabei traditionell auf die Schützenhilfe der Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck und der Burggaststätte Hohenneuffen verlassen.
Den Täleswein schon eingepackt
„Wir haben den Täleswein schon eingepackt“, sagt Christine Anhut, die Geschäftsführerin der Neuffener Wengerter. Erfahrungsgemäß gehen in der ersten Messewoche rund 100 Flaschen über den Tisch, sei es im direkten Verkauf oder im Probeausschank. „Wir haben einen tollen Stand und einen tollen Platz“, sagt die Weinexpertin. Der Einsatz lohnt sich. „Es kommen immer wieder Kunden in die Neuffener Kelter, die mit uns auf der CMT ins Gespräch gekommen sind“, sagt Christine Anhut. Andererseits sei es erstaunlich, wie viele Menschen nicht wüssten, dass unter dem Hohenneuffen Weinbau betrieben werde – und das immerhin seit mehr als 1000 Jahren.
Mit ähnlichen historischen Dimensionen kann die Neuffener Nachbargemeinde Beuren nicht werben. Immerhin aber kann das Dorf am Albtrauf auf eine rund 500 Jahre lange Badetradition zurückblicken. Allerdings ist das Badehaus aus dem 16. Jahrhundert inzwischen der 1977 eingeweihten und seither immer wieder erweiterten Panorama Therme mit ihrer modernen Badelandschaft gewichen, doch die ist ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt.
Die CMT als Pflichttermin
„Für uns ist die CMT ein Pflichttermin“, sagt Karin Kaplan, die Kur- und Bäderamtsleiterin der Gemeinde. Neben der Werbung von Neukunden nimmt die Imagepflege dabei einen wichtigen Stellenwert ein. „An unseren Stand kommen viele Gäste, die uns schon kennen“, sagt die Bäderchefin – was angesichts einer jährlichen Besucherzahl von 600 000 auch nicht sonderlich verwundert.
Auf Wein, Sekt und Wasser setzt auch die Stadt Esslingen. Allerdings hat die ehemals Freie Reichsstadt Esslingen noch mehr zu bieten als Kessler-Sekt und Jugendstil-Hallenbad. „Die CMT bietet eine ideale Plattform, um auf den einmaligen Mix aus Tradition und Innovation aufmerksam zu machen“, sagt Michael Metzler, der Geschäftsführer der Esslinger Stadtmarketing & Tourismus Gesellschaft. Mit der historischen Altstadt und einer Reihe von kulturellen Höhepunkten im Jahreslauf empfiehlt sich Esslingen als lohnendes Kurzziel für den Städtetouristen.
Ein Heimspiel hat die Stadt Leinfelden-Echterdingen, liegen doch die Messehallen auf ihrer Markung. Neben dem eigenen Stand unter dem Dach der Regio-Marketing machen die Akteure aus der Stadt vor allem Werbung auf der Schaubühne des Radiosenders SWR. Dort präsentiert sich das Theater unter den Kuppeln ebenso, wie die mehrfach ausgezeichneten Bartträger des Bartclubs Belle Moustache.