Auf dem Grundstück rechts neben den neuen Stadthäusern soll frühestens ab Mitte 2020 der geplante Gesundheitscampus entstehen. Foto: Jürgen Brand

Das neue Wohnviertel in Berg mit Kita, Büros und Wohnungen bleibt noch eine Zeit lang von Baustellen umgeben. Dort wird noch bis Mitte 2020 das Bad Berg saniert, daneben soll ein Gesundheitscampus entstehen und am Leuze-Knoten wird noch lange gebaut.

S-Ost - Das neue Wohnquartier Am Schwanenplatz ist dieser Tage offiziell eingeweiht worden. Die 95 Wohnungen sind längst bezogen, in der Kindertagesstätte werden seit Sommer bis zu 30 Kinder betreut und in den Büros im Erdgeschoss arbeiten Mitarbeiter des Südwestrundfunks (SWR) an Quiz-, Talk- und Comedy-Formaten. Damit ist ein wichtiger Abschnitt bei der Umgestaltung des Areals im Stuttgarter Osten beendet – aber auch die neuen Einwohner werden noch eine ganze Weile etliche Baustellen aushalten müssen.

30 Prozent weniger Energie

Die Neugestaltung des Areals begann im Herbst 2016. Bis dahin war die Fläche ein Großparkplatz für die Besucher des Mineralbads Berg und des nahen Leuze. Vorausgegangen waren eine groß angelegte Bürgerbeteiligung und ein städtebaulicher Wettbewerb. Seitdem hat die GWG-Gruppe – Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg AG – dort zwölf sogenannte Stadthäuser mit 95 Wohnungen gebaut. Alle Gebäude sind nach GWG-Angaben KfW-Effizienzhäuser 70, das bedeutet, die Gebäude verbrauchen pro Jahr 30 Prozent weniger Primärenergie als ein Referenzhaus, ihr Bau wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt.

30 Wohnungen sind öffentlich geförderte Mietwohnungen für Bezieher mittlerer Einkommen mit einer durchschnittlichen Kaltmiete von 8,50 Euro pro Quadratmeter und einer Belegungsbindung von zehn Jahren. Fünf Wohnungen sind ebenfalls geförderte soziale Mietwohnungen mit einer Belegungsbindung von 15 Jahren und einer Kaltmiete von 7,50 Euro pro Quadratmeter. Mit 35 geförderten Wohnungen werden die Vorgaben des Stuttgarter Innenentwicklungsmodells (SIM) übertroffen. Die durchschnittliche Miete der weiteren 37 frei finanzierten Mietwohnungen liegt bei 14,97 Euro pro Quadratmeter. Die GWG-Wohnungen haben zwei bis vier Zimmer auf 38 bis 115 Quadratmetern. Sie haben einen Balkon, eine Loggia oder Dachterrasse. 23 Wohnungen hat die GWG an Investoren verkauft, sie werden vermutlich vermietet, zumindest war das 2017 noch der Plan gewesen.

Bau des Gesundheitscampus ab Mitte 2020

Zu dem neuen Wohnviertel am Rand des Unteren Schlossgartens und in der Nähe der Stadtbahnhaltestelle Mineralbäder gehören die zweigruppige Kita, zwei Kinderspielplätze, 400 Quadratmeter Bürofläche und 160 Quadratmeter Bistro-/Café-/Gewerbefläche, die laut GWG demnächst vermietet werden soll sowie eine Tiefgarage mit 120 Stellplätzen.

Trotz Abschluss dieses großen Wohnungsbauprojekts wird dieser Teil des Stadtteils Berg noch lange Baustelle bleiben. Nebenan läuft die Generalsanierung des Mineralbads Berg auf Hochtouren, die Wiedereröffnung ist für Mitte 2020 geplant, die Außengastronomie wird erst später gebaut. Die Fläche zwischen dem Bad und dem Wohnquartier wurde als Baustellenfläche benötigt. Die Stadt hat das 3000 Quadratmeter große Grundstück inzwischen an den Cannstatter Projektentwickler PlanQuadrat verkauft, dort soll frühestens Mitte 2020 mit dem Bau eines Gesundheitscampus begonnen werden.

Wegen dieses Bauprojekts dürfte die Gestaltung einer schöneren Anbindung an den Schlossgarten noch ein bisschen auf sich warten lassen. Im Schlossgarten selbst sind zurzeit noch große Flächen um den See abgesperrt, dort wachsen unter Schutznetzen neue Wasserpflanzen an, nachdem der See und das Umfeld saniert und neu gestaltet worden waren. Und die Umgestaltung des benachbarten Leuze-Knotens im Rahmen des Bauprojekts Rosensteintunnel wird sich sogar noch voraussichtlich bis 2024 hinziehen.