So sieht ein erster Entwurf des neuen Quartiers aus. Viele Details wie die Fassadengestaltung fehlen aber noch. Foto: Schatz Immobilien

Auf dem ehemaligen Eislinger Dehner-Areal entsteht ein komplett neues Quartier. Jetzt hat der Investor, das Unternehmen Schatz Wohnbau, aktuelle Entwürfe für das Wohngebäude und ein Pflegeheim vorgelegt.

Eislingen - Eislingen baut um. Auch im Westen. Auf dem früheren Dehner-Areal zwischen Stuttgarter, Zeppelin-, Post- und Kornbergstraße soll Wohnraum entstehen, auch ein Pflegeheim ist geplant. Jetzt hat der Investor, die Firma Schatz Wohnbau aus Schorndorf, ihre aktuellen Entwürfe im Gemeinderat vorgestellt.

 

Im westlichen Bereich des Geländes zur Kornbergstraße hin, auf dem bisherigen Parkplatz, soll ein Pflegeheim entstehen, 90 Betreuungsplätze sind dort eingeplant. An der Stuttgarter Straße könnten 37 Mietwohnungen gebaut werden, einige davon auch für die Stadt Eislingen, die sie dann vergleichsweise günstig vermieten kann. An der Südseite des Geländes zur Poststraße sind Eigentumswohnungen geplant, insgesamt sind es 79 Wohneinheiten, die im Westen der Stadt neu entstehen könnten. Vorgesehen sind 95 Tiefgaragenstellplätze.

Das Gebiet ist 9500 Quadratmeter groß

Noch ist allerdings nichts entschieden, letztlich hat es der Gemeinderat in der Hand, was und wie dort gebaut wird, denn: Der Rat legt den Bebauungsplan für das rund 9500 Quadratmeter große Gebiet fest, schreibt darin unter anderem die Gebäudehöhe fest und kann auch Einfluss auf die Nutzung des Areals nehmen.

Die Besonderheit: Es ist ein „vorhabenbezogener Bebauungsplan“, er richtet sich also schon – wenn möglich – an den Plänen der Investoren aus. Allerdings haben sich die Planer und Architekten der Schatz-Gruppe, die das ehemalige Gartenmarktgelände nach eigenen Angaben im Dezember 2020 gekauft hat, auch schon bei den jetzt gezeigten Entwürfen an den Vorgaben des Gemeinderates entlang gehangelt. Im November 2020 hatte der Rat einen Entschluss zur Entwicklung des Gebiets gefasst, darin findet sich beispielsweise auch die Vorgabe, dort ein Pflegeheim einzurichten mit 60 bis 90 Plätzen.

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Es ist also ein „Herantasten“, sagte der Oberbürgermeister Klaus Heininger, die Interessen der Investoren und die Wünsche des Gemeinderates müssten in Einklang gebracht werden. Und das kann, auch wenn es teils heftigen Gegenwind gab, klappen. Die Mehrheit im Rat steht grundsätzlich hinter dem ganzen Projekt und dem Neubau des Stadtquartiers. Die meisten Gebäude sind viergeschossig geplant, auf dem Gelände soll es ein Café geben, auch einen Gemeinschaftsraum, in dem sich junge Leute aus den Wohnungen mit den älteren Leuten aus dem Pflegeheim treffen können.

Einige Räte stört die Massivität der geplanten Bebauung

Das Quartier ist „nach innen“ geplant, also zum Innenhof hin, dort soll es ordentlich grünen, auch mit größeren Bäumen. Probleme macht der Lärm der Umgebung. Der Verkehrslärm von der viel befahrenen Stuttgarter Straße und auch der Lärm der umliegenden Gewerbebetriebe soll möglichst draußen bleiben. Deshalb sehen die aktuellen Entwürfe zur Stuttgarter Straße hin eine geschlossene Bebauung vor, zwar mit etwas rückversetzten Elementen, aber doch recht massiv. Das stört einige Eislinger Gemeinderäte, da die lange, geschlossene Häuserfront mit Flachdach auf den Plänen nicht sehr einladend aussieht.

Der Vorschlag soll aber noch mal überarbeitet werden, die genaue Fassadengestaltung stehe ohnehin noch nicht fest, wurde betont. Es geht erst einmal um die „Kubatur“ der Gebäude. Die sind einigen Räten besonders an der Ecke Kornberg- und Stuttgarter Straße und auch schräg gegenüber an der Ecke Zeppelin- und Poststraße mit vier Geschossen zu hoch, auch hier soll der Entwurf überarbeitet werden.

Stadträte fordern Änderungen

Aufgaben
 Bei vier Gegenstimmen hat eine breite Mehrheit beschlossen, dass es weitergeht mit dem Stadtquartier. Die Planer erhielten einige Aufgaben – unter anderem, die Fassade zur Stuttgarter Straße hin anders zu gliedern und die Gebäudehöhen an den Ecken zu überdenken.

Einwände
Gegen das Projekt stimmten die CDU-Fraktion und Uwe Reik (SPD). Hans-Jörg Autenrieth (CDU) will „auf gar keinen Fall ein Flachdach“, sein Satteldach-Vorschlag fand keine Gegenliebe. Das Areal ist ihm mit rund 200 Menschen zu dicht besiedelt. Damit haben andere Räte kein Problem, Ulrike Haas (Grüne) betonte die Wichtigkeit der Innenverdichtung im Gegensatz zum Bauen am Ortsrand.