Ein sportliches Programm hat sich die SG Weinstadt vorgenommen: Ende 2020 will der Verein sein neues Sportvereinszentrum namens SG Cube in Endersbach eröffnen. Dieses bietet eine Bewegungslandschaft und einen Gesundheitsbereich.
Weinstadt - Langsam nimmt es Gestalt an, das Sportvereinszentrum der Sportgemeinschaft (SG) Weinstadt. Die ersten Baumaschinen sind angerollt auf dem Areal beim Stadion Endersbach. Das Gelände überlässt die Stadt dem Verein in Erbbaurecht. Jahrelang hat dieser an seinem Zentrum, das SG Cube heißen soll, geplant. Um das Millionenprojekt stemmen zu können, haben sich unter dem Dach der SG mehrere Vereine zusammengetan: der VfL Endersbach, der TSV Großheppach, der SV und der SC Weinstadt.
Mit dem Projekt schlägt man in Weinstadt einen Weg ein, den man vielerorts bereits erfolgreich geht. Rund 50 Sportvereinszentren gibt es laut dem Württembergischen Landessportbund (WLSB) im Verbandsgebiet. Er hat das Konzept vor mehr als zehn Jahren entwickelt und unterstützt Vereine und Kommunen beim Aufbau solcher Einrichtungen. Gut 20 sind in der Region Stuttgart. Sechs stehen im Rems-Murr-Kreis, davon drei in Fellbach: Der TSV Schmiden hat mit dem Activity im Jahr 2001 das erste eröffnet. Es folgten das Oefit des TV Oeffingen 2005 und das Loop des SV Fellbach 2010. Die SG Schorndorf zog 2015 mit dem Ulrich-Schatz-Sportzentrum nach, die Sportvereinigung Winnenden folgte 2017. Zuletzt eröffnete die Sportvereinigung Kernen im Februar den Sportpunkt.
100 000 Euro Spenden sind eingeplant
Deshalb ist der SG-Vorstandsvorsitzende Klaus Silbernagel überzeugt, dass das SG Cube ebenfalls ein Erfolg wird. Das muss es auch angesichts der immensen Investition von rund sechseinhalb Millionen Euro. Knapp eine Million steckt der Verein an Eigenmitteln in das Projekt, mehr als fünf Millionen leiht er sich von Banken. Rund 400 000 Euro schießt der WLSB zu. Diese muss die SG aber erst einmal vorfinanzieren. 100 000 Euro sollen an Spenden zusammenkommen, der Verein verkauft dazu symbolisch Bausteine. Um die Kredite bedienen zu können, muss der Rubel rollen sobald das Zentrum eröffnet ist. Ende 2020 soll es nach 15 Monaten Bauzeit so weit sein, schlüsselfertig errichtet von einem Generalunternehmer. Damit die Wirtschaftlichkeitsberechnung der externen Unternehmensberater aufgeht, sollte das SG Cube mit 300 Mitgliedern starten. „In drei bis vier Jahren wollen wir die Zahl auf 1000 ausbauen“, sagt Silbernagel. Denn die SG hat zwar aktuell rund 4000 Mitglieder, aber diese gehören nicht automatisch dem Sportzentrum an. Für die Nutzung des gerätegestützten Gesundheitsbereichs, der Reha-, Gesundheits- und Herzsportkurse, der Sauna sowie der Bewegungslandschaft, gibt es diverse pauschale Jahresbeiträge.
Eine mit Schaumstoff gefüllte Schnitzelgrube
Für die Bewegungslandschaft hat die SG bereits eine Vereinbarung mit den Weinstädter Schulen geschlossen. 20 Stunden dürfen sie unter der Woche den mehr als 300 Quadratmeter großen Bereich nutzen. „Bis zu 50 Kinder und Jugendliche können dort gleichzeitig Sport treiben“, erklärt Silbernagel. Unterschiedliche Turn- und Klettergeräte sollen aber nicht nur junge Besucher anspornen sich zu bewegen, sondern auch Senioren und Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen. Zentrum der Anlage ist eine mit Schaumstoff gefüllte Schnitzelgrube, in die Besucher aus mehreren Metern Höhe springen können. Der 330 Quadratmeter große Gesundheitsbereich bietet künftig ein Zirkeltraining an acht Kraftstationen sowie unterschiedliche Kardio- und Dehngeräte. Zum neuen Vereinsmittelpunkt soll der Kommunikationsbereich im Foyer werden. „Die Gestaltung ist aber noch in Planung.“
Die weitaus größere Aufgabe wird für den Verein die Organisation der Kurse und digitalisierten Abläufe im SG Cube sein. Einen sportlichen Leiter, der von Sommer 2020 an hauptamtlich sich um die Organisationsplanung mitkümmern wird, hat man schon gefunden. Aber bei Öffnungszeiten von 90 Stunden wöchentlich bedarf es noch jeder Menge Übungsleiter für Kurse und Betreuungspersonal.