Typisch für die orientalische Küche sind kleine Mezze-Schüsseln. Foto: Lichtgut//Max Kovalenko

Ein Tisch, viele kleine Mezze-Schüsseln: Der orientalische Genuss ist beliebt. Das Noa folgt dem Foodtrend aus der Levante. Bisher war Wirt Nima Nafeei damit als Pop-up-Lokal unterwegs, jetzt hat er ein festes Zuhause bei der Boa gefunden. Unser Restauranttest.

Was für uns Pfeffer und Salz ist, ist für die Küche des Orients Kardamom, Baharat, Kurkuma, Sumach und Zatar. Der kulinarische Reichtum des Morgenlands basiert auf der Vielfalt seiner Gewürze. Mit intensiven Düften wird der Gast im Restaurant Noa (wenige Schritte von der Disco Boa entfernt) empfangen – aber ebenso mit Klängen aus Bagdad und mit optischer Opulenz.

 

Bunt, fröhlich und gemütlich ist das Ambiente mit Lounge, Orientteppichen, kleinen Tischen und einer langen Holztafel. An dünnen Seilen hängen Lampen weit herunter. „Jerusalem“ oder „Casablanca“ steht in geschwungener Leuchtschrift an den Wänden.

Wirt Nima Nafeei betreibt auch das Burgerheart und Oh Julia

Die Tapas aus Tausendundeiner Nacht heißen Mezze, sind überwiegend vegan oder vegetarisch und prägen die leichte Küche der Levante, die, obwohl nicht ganz neu, noch immer als Foodtrend in Deutschland gefeiert wird. Das liebevoll eingerichtet Noa an der Tübinger Straße erfreut sich auch unter der Woche eines regen Zulaufs. Man sieht, dass ein Treff von Jung und Alt entstanden ist, ein Treff verschiedener Kulturen, die Freundschaften von Menschen unterschiedlicher Herkunft bereichernd finden.

Wirt Nima Nafeei, der sein Baby Noa in der Coronazeit als Pop-up-Lokal im Bosch-Areal und auf dem Killesberg auf Reisen schickte, hat viel ins neue feste Zuhause investiert. Der 42-Jährige ist als Gastronom vielseitig tätig. Zwei Oh-Julia-Filialen betreibt er, auch das Burgerheart und einen Cateringbetrieb. Wie sehr ihm das orientalische Noa im Zentrum Stuttgarts am Herzen liegt, spürt man an vielen Details. Die Speisekarte wird mit dem Handy eingescannt. An Symbolen sieht man, was scharf, vegetarisch oder vegan ist. Die orientalische Küche ist dafür bekannt, dass sie zum Teilen einlädt. Die Mezze-Schüsseln auf dem Tisch sind selten nur für einen allein bestimmt.

Eine stimmige Mischung aus warm und kühl

Das Auge ist begeistert und isst gern mit. Knackig, aromatisch, mit süßer Note überzeugen die in Ahornsirup karamellisierten Babykarotten (7,40 Euro). Die Creme aus roten Linsen (6,10 Euro) schmeckt sensationell auf dem Fladenbrot. Die Aubergine Jerusalema (7,10 Euro) ist eine stimmige Mischung aus warm und kühl. Dazu gibt’s Taboulé, einen Salat aus Tomaten, Petersilie, Minze und Zwiebeln und wird mit Joghurt serviert. Hinter der Vorspeise Jambiri (7,90 Euro) verbergen sich mit Chili und Knoblauch scharf angemachte Garnelen in Tomatenreduktion. Um die ungeschälten Krebstiere zu öffnen, muss man mit den Fingern in die rote Soße greifen – genügend Servietten sollten bereitliegen. Der Avocado-Joghurt-Dip (2,50 Euro) ist ein neues Geschmackserlebnis, weil’s anders schmeckt als die verbreitete Guacamole. Nur einen geringen Teil der üppigen Karte konnten wir entdecken. Weitere Reisen ins Noa-Land sind fest eingeplant.

Noa Restaurant, Tübinger Straße 10, Stuttgart, Telefon 07 11 / 25 51 05 92. Geöffnet Dienstag bis Donnerstag 16 bis 23 Uhr, Freitag und Sonntag 16 bis 24 Uhr, Sonntag 16 bis 22 Uhr. www.noa-kitchen.de

Bewertung

Küche
4 Sterne

Service
4 Sterne

Atmosphäre
4 Sterne

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern