Hat sich den Traum vom eigenen Burgerlokal erfüllt: Malyar Said Amirjan Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Malyar Said Amirjan will McDonalds Konkurrenz machen: Der 23-Jährige betreibt mit seinen Freunden den Dreamburger Point in Stuttgart-Botnang. Sein Fleisch ist halal und die Burger sind gut.

In diesem Fachwerkhaus im Stuttgarter Stadtteil Botnang treffen Welten aufeinander. Erst im vergangenen Oktober hatte Vera da Silva-Hermer dort ein veganes Lokal eröffnet, seit vier Monaten werden in der Küche Burger gebraten. Aber der neue Betreiber bedient ebenfalls eine besondere Ernährungsform: Bei Malyar Said Amirjan ist das Fleisch halal, also „rein“ und „erlaubt“ nach muslimischen Speisevorschriften. Der 23-Jährige hat schon lange ein eigenes Restaurant eröffnen wollen. „Das war unser Traum“, sagt er über sich und seine zwei Freunde, die ihm dabei helfen. Dreamburger Point heißt ihr Laden deshalb. Und auf die erste Filiale in Botnang soll bald eine zweite in der Stuttgarter Innenstadt folgen. „Eines Tages werden wir McDonald’s ablösen“, lautet die ambitionierte Kampfansage der drei. Denn sie gehen davon aus, dass die muslimische Kundschaft ihnen allein schon mangels Alternativen die Tür einrennen wird.

Burgerbraterfahrung in anderen Lokalen gesammelt

„Früher war Pizza, heutzutage wollen alle nur noch Burger essen“, erklärt Malyar Said Amirjan die Wahl seines Hauptgerichts. Er legte erst kürzlich seine Prüfung zum Einzelhandelskaufmann erfolgreich ab, die Ausbildung absolvierte er bei einem Discounter. Burgerbraterfahrung haben die drei Jungs unter anderem bei einer großen US-Kette sowie einem der besten Stuttgarter Burgeranbieter gesammelt, berichten sie. Das Fleisch kaufen sie bei einem türkischem Markt in Stuttgart-Wangen, der ein Halal-Zeugnis besitzt. Die Pattys machen sie laut eigenen Angaben selbst wie auch die Soßen, die Pommes oder den Krautsalat.

Der Cheeseburger ist kein Massenprodukt

Ihr Cheeseburger ist jedenfalls kein Massenprodukt: In der Version regular (7,60 Euro) stecken gleich zwei Buletten drin, die schön saftig sind und mit kräftigem Rindgeschmack sowie passender Würzung überzeugen. Die restliche Ausstattung ist mit Salatblatt, Tomate, Essiggurke und Zwiebeln klassisch, das Gemüse setzt gegenüber dem vielen Fleisch angenehm frische und säuerliche Akzente. Die rosafarbene Soße erinnert an eine Cocktailsoße und verbindet alle Teile zu einem großen Ganzen. Kalorien sparen lässt sich auch nicht mit der vegetarischen Version (6,20 Euro): Das Patty, das hauptsächlich aus Kichererbsen gemacht wird und an Falafel erinnert, wird knusprig frittiert. Klasse cross sind die Dream Pommes (3,50 Euro), die aus ungeschälten, zu schön dicken Sticks geschnittenen Kartoffeln bestehen. Der Krautsalat (2,50 Euro) hat mehr Soße als Gemüse zu bieten, was zu viel des Guten ist.

Zu trinken gibt es Softdrinks (3 Euro) und als Dessert Milkshakes (3,90 Euro). Aber zum Sitzenbleiben lädt die in die Jahre gekommene Kneipe in Botnang nicht ein. Malyar Said Amirjan ist bislang „zufrieden“ mit dem Gang der Geschäfte, ein Imperium aufzubauen, sei allerdings „anstrengend“, berichten er und seine zwei Freunde.

Dreamburger Point, Alte Stuttgarter Straße 82, Botnang, 07 11 / 50 09 10 53. Geöffnet täglich von 12 bis 22 Uhr. www.dreamburgerpoint.com

Bewertung

Küche: 3 Sterne

Service: 4 Sterne

Ambiente: 2 Sterne

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern