Manuela Nägele kombiniert gerne klassische mit neuer Musik. Foto: Caroline Friedmann

Am 16. Oktober 2016 wird Manuela Nägeles Stück „Petrus“ in der Hedelfinger Kreuzkirche uraufgeführt.

Hedelfingen - Wer meint, Kirchen- und Orgelmusik sei langweilig und von vorgestern, der kennt die Kompositionen von Kantorin Manuela Nägele noch nicht. Die Kirchenmusikdirektorin, die für die Bezirke Wangen, Hedelfingen und Rohracker/Frauenkopf zuständig ist, hat ihr zweites Oratorium geschrieben – und darin klassische Musik mit Rock-, Pop- und Jazz-Elementen kombiniert. Das Stück mit dem Titel „Petrus“ wird am Sonntag, 16. Oktober, in der Kreuzkirche Hedelfingen uraufgeführt.

Knapp zwei Jahre lang hat Manuela Nägele an diesem Werk gearbeitet. Sie suchte passende Bibeltexte aus, schrieb die Musik und wählte Kirchenlieder von Martin Luther für den Kinderchor aus. Vor etwa einem halben Jahr begann sie, das Stück gemeinsam mit dem Hedelfinger Kreuzchor, dem Jugendchor crossover, dem Kinderchor Kreuzschnabel, Profi-Solisten und einem 15-köpfigen Instrumentalensemble einzustudieren. Am 16. Oktober soll das Oratorium erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden,

Klassische Musik im Mix mit Rock, Pop und Jazz

Wichtig war Manuela Nägele vor allem, dass das Stück „handwerklich gut“, „sprachlich schön“ und deutschsprachig ist. „Im Kreuzchor singen Leute von 20 bis knapp 90 Jahren mit“, erklärt sie. „Deshalb sind englische Texte für manche schwierig.“ Außerdem, so Nägele, wolle sie mit ihrer Musik Jung und Alt erreichen. Deshalb habe sie sich für eine Kombination unterschiedlicher Musikstile entschieden, „Ich mag klassische Kirchenmusik, aber wenn man die Leute erreichen will, muss man auch was Neues bringen“, sagt Nägele. Daher seien in ihrem Oratorium sowohl klassische Elemente, als auch sphärische Musik sowie Pop-, Rock- und Jazz-Elemente zu finden. Dieser Stilmix habe sich schon bei ihrem ersten Oratorium „Lebenswort“ bewährt und sei bei Jüngeren und Älteren gut angekommen.

Das Oratorium „Petrus“ erzählt die Geschichte des biblischen Petrus. „Es ist quasi eine Biografie“, sagt Manuela Nägele. „Das Stück handelt von Petrus’ Leben, seiner Berufung. Es zeigt, was Petrus als Jünger mit Jesus erlebt hat und auch wie er ihn letztendlich verrät.“ Das Oratorium endet jedoch nicht beim Verrat Jesu, sondern erst nach dessen Auferstehung.

Uraufführung am 16. Oktober 2016

Dass Manuela Nägele ausgerechnet Petrus als Protagonisten gewählt hat, hat seine Gründe. „Petrus ist eine Person voller Widersprüche, das finde ich sehr interessant“, sagt die Kantorin. Zudem sei Petrus’ Geschichte gut für ein Oratorium geeignet. „Es gibt spannende Szenen und Handlungen und diese Dramatik kann man schön inszenieren und vertonen.“

Wenn sie nicht gerade an einem neuen Oratorium schreibt, begleitet Manuela Nägele Gottesdienste an der Orgel, betreut Konzertreihen in der Alten Kirche und in der Kreuzkirche und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Im Vordergrund steht aber auch die Chorarbeit: Manuela Nägele leitet nicht nur den etwa 70-köpfigen Kreuzchor, sondern auch einen Jugendchor sowie mehrere Gruppen von Kinderchören. Ihr Oratorium „Petrus“ hat sie in ihrer Freizeit geschrieben – neben ihrer Arbeit als Kirchenmusikdirektorin.