Der Eingangsbereich für die Märklin-Welt wird an das Gebäude 07 (links) angedockt. Wegen des zunehmenden Verkehrs wird auch die Kreuzung umgestaltet. Foto: Michael Steinert

Das geplante Märklin-Museum am Göppinger Stammsitz des Modellbahnherstellers in der Stuttgarter Straße wird zusätzlichen Verkehr anlocken. Die Stadt baut deshalb eine nahe gelegene Kreuzung um.

Göppingen - Immer wieder kommt es an der Kreuzung der Stuttgarter Straße und der Reuschstraße in der nähe der Firma Märklin beinahe zu Unfällen. Denn die Einmündungen der Reuschstraße und der Hermannstraße auf der anderen Seite der Stuttgarter Straße liegen sich nicht exakt gegenüber. Fahrlehrer und Autofahrer haben sich immer wieder bei der Stadt beschwert, dass Linksabbieger aus der Hermannstraße und der Geradeausverkehr aus der Reuschstraße oft beinahe kollidieren. Die Stadt will dagegen nun etwas unternehmen. Denn das Problem könnte sich in Zukunft noch deutlich verschärfen, weil der Verkehr dort in absehbarer Zeit wohl deutlich zunehmen wird.

Ende 2018 soll das neue Märklin-Museum direkt neben dieser Kreuzung eröffnen. Das Unternehmen und die Stadtverwaltung rechnen damit, dass dort dann nicht nur zusätzliche Autofahrer unterwegs sind, die im Museum alte Spielzeugloks bewundern möchten, sondern auch etliche Reisebusse mit Tagesausflüglern. Zudem ist die Kommune zurzeit dabei, das ehemalige Böhringer-Areal gegenüber von Märklin neu zu entwickeln und zu beleben. Dieses neue Gewerbegebiet wird zusätzlichen Verkehr an der ohnehin viel befahrenen Kreuzung anlocken.

Märklin wird sich an den Umbaukosten für die Kreuzung beteiligen

Die Stadt plant deshalb, den Kreuzungsbereich komplett umzubauen. Der Gemeinderat hat jetzt den ersten Entwürfen zugestimmt. Das Bauamt macht sich nun an die Details. Zurzeit rechnet die Verwaltung mit etwa 300 000 Euro Kosten. Die Firma Märklin hat zugesagt, sich finanziell am Umbau der Kreuzung zu beteiligen. Wie hoch der Märklin-Beitrag ausfällt, haben die Parteien aber noch nicht ausgehandelt.

Geplant ist, die Reuschstraße bis zur Grundstücksgrenze von Märklin nach Westen zu verschieben. Der Gehweg wird entsprechend verlegt. Die Straße soll eine separate Rechtsabbiegespur erhalten, damit der Verkehr besser fließen kann. Etwas oberhalb der Kreuzung ist in der Reuschstraße eine Linksabbiegespur geplant, damit Autofahrer und Busse problemlos auf den Parkplatz des Museum fahren können. Außerdem soll auf der westlichen Seite der Straße, bei Märklin, eine Haltestelle entstehen, auf der zwei Busse stehen können. Weil auf dem ehemaligen Boehringer-Areal ebenfalls Parkplätze für Reisebusse und Märklin-Besucher geplant sind, will die Stadt zudem eine Fußgängerampel an der vierspurigen Stuttgarter Straße bauen.

Historische Exponate und interaktive Erlebniswelt

Das neue Märklin-Museum wird in zwei Abschnitten gebaut. Bis Mitte 2017 soll aus dem ehemaligen Dialysezentrum neben der Firma der Empfangsbereich des Museum entstehen. Geplant sind Läden mit Märklin-Produkten, eine großzügige Halle und ein Bistro mit Außenbewirtung.

Die Halle soll das Gebäude mit dem Märklin-Bau 07 verbinden, in dem das eigentliche Museum untergebracht werden soll. Von dem fünfstöckigen Gebäude sollen für diesen Zweck zunächst nur die ersten drei Stockwerke genutzt werden, damit das Museum bei Bedarf noch wachsen kann. Geplant ist dem Märklin-Geschäftsführer Florian Sieber zufolge nicht nur eine Ausstellung historischer Exponate, sondern eine interaktive Erlebniswelt.

Zurzeit sind das Unternehmen und die Stadt in Gesprächen über die Gestaltung der Außenfassade des Museum. Schließlich soll es künftig nicht nur ein Magnet für Märklin-Fans werden, sondern auch den westlichen Stadteingang auch optisch aufwerten – und natürlich gut erreichbar sein.