Im Kreis Ludwigsburg wird das Müllsystem zum Ende des Jahres umgestellt. Foto: Ralf Poller/Avanti/Avanti

Die Umstellung von Rund und Flach auf ein neues System im Kreis Ludwigsburg läuft weiterhin nicht reibungslos.

Kreis Ludwigsburg - Die Befürchtungen waren groß, dass beim Tausch der Mülltonnen im Kreis Ludwigsburg etwas schief geht. Unbegründet war diese Sorge nicht. Zuerst häufte sich Kritik, dass vor manchen Häusern viel zu viele Tonnen abgestellt werden, nun gibt es offenbar Probleme bei der Auslieferung der blauen Glasboxen.

Im Landkreis Ludwigsburg sind diese Boxen vom kommenden Jahr an für Glasmüll vorgesehen. Wer wenig Flaschen und Gläser zum Wegwerfen hat, nutzt die Box, für Mehrfamilienhäuser gibt es Tonnen in drei verschiedenen Größen. Zumindest im Ludwigsburger Stadtteil Eglosheim sind die Boxen noch nicht da, obwohl sie es eigentlich sein sollten. Insgesamt liefern die Unternehmen Kurz und PreZero 145 500 Behälter für Glas im Kreis aus. Laut der Kundenhotline von PreZero habe es „Produktionsmängel“ bei den Boxen gegeben. Die Behälter sollen aber bis spätestens Samstag vor der Haustüre stehen. Eine Anfrage, ob weitere Kommunen betroffen sind und wo genau der Fehler lag, ließ PreZero am Mittwoch offen.

Rund-Tonnen dürfen nicht mehr befüllt werden

Die alten Rund-Tonnen dürfen nach der letzten Leerung in diesem Jahr nicht noch einmal gefüllt werden. Teils ist dies bereits geschehen, in manchen Kommunen findet sie auch erst in der letzten Dezemberwoche statt. Für Verpackungsmüll ist künftig die neue gelbe Tonne vorgesehen, für Glas die blaue Tonne beziehungsweise Box. Die Flach-Tonne bleibt, hinein darf aber nur noch Papier und Karton.

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Zu der Umstellung von Flach und Rund auf das neue Recyclingsystem, war die Abfallverwertungsgesellschaft (AVL) quasi gezwungen worden. Mit dem Verpackungsgesetz aus dem Jahr 2019, mit dem Müll noch sauberer getrennt werden soll, war das Ende des alten Systems besiegelt.

Wohin mit dem Glasmüll?

Die AVL betont deshalb – wie bei den Problem zuvor auch –, dass ihr die Hände gebunden seien. Man bedauere die „Verzögerungen bei der Behälterauslieferung“, teilt ein Sprecher mit, die Verantwortung für Leichtverpackungen und Glas liege jedoch bei den dualen Systemen.

Bleibt die Frage, wohin Bürger ihren Glasmüll bringen sollen, bis sie die blauen Boxen bekommen. Im Grunde gibt es zwei pragmatische Lösungen. Entweder sie deponieren sie irgendwo im Haus, beispielsweise im Keller. Oder sie werfen sie einfach in einen Glascontainer. Den Gang dorthin schlägt auch die AVL als Alternative vor.