Das Diakonie-Klinikum plant nicht nur ein ambulantes Medizinisches Versorgungszentrum für Menschen mit Behinderung, sondern kooperiert auch mit dem Behindertenzentrum für die stationäre Behandlung. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Wenn Menschen mit geistiger Behinderung krank werden, tun sich Ärzte oft schwer mit der Diagnosestellung. Für Erwachsene gibt es in Stuttgart bisher keine Angebote. Doch das soll sich schon bald ändern.

Stuttgart - Menschen mit geistiger Behinderung, die sich nicht gut mitteilen können oder vielleicht gar nicht sprechen können, haben ein Problem, wenn sie krank werden. Und nicht nur sie, auch ihre Ärzte. Wie soll man – und dann auch noch unter Zeitdruck – eine Diagnose stellen, wenn der Patient nicht äußern kann, wo es ihm weh tut? Jürgen Rost von der Behindertenhilfe des Caritasverbands nennt ein Beispiel: Ein Mann, der laut schreit und sich immer wieder erbricht, bekommt von seinem Arzt ein Mittel gegen Übelkeit verschrieben. An der Symptomatik ändert das jedoch nichts. Warum? Der Mann habe an Migräne gelitten, erklärt Rost, der auch Leiter des Projekts Barrierefrei Gesund ist.