Ein bisschen was muss schon noch passieren: Rund um das neue Pflegeheim im Reusch sind noch Bagger zugange. Foto: /Staufenpress

Ein Angehöriger sagt, die Bewohner seien vorschnell in eine nicht betriebsbereite Einrichtung im Reusch einquartiert worden. Der Betreiber, die Vinzenz von Paul gGmbH, und die Göppinger Stadtverwaltung widersprechen den Vorwürfen.

Göppingen - Die Eltern von Peter Reske zogen am 10. Oktober zusammen mit den anderen mehr als 40 Bewohnern des Pflegeheims St. Martinus der Vinzenz von Paul gGmbH an den neuen Standort in der Kolpingstraße im Göppinger Stadtteil Reusch ein. Doch als der Bauingenieur sich das Gebäude genauer anschaute, traute er nach eigener Aussage seinen Augen nicht: Aus der Wand hingen Stromkabel, die Brandmelder funktionierten nicht und die Rettungswege im Außenbereich waren nur grob geschottert, erläutert Reske. Er bezweifle, dass das Gebäude zu diesem Zeitpunkt überhaupt bezugsfertig war, sagt er. Zunächst sei ihm aufgefallen, dass der Balkon noch gar nicht nutzbar war, obwohl sich die Türen öffnen ließen, erzählt Reske. Schnell habe er Mängel über Mängel gefunden: „Ich dachte, ich falle vom Glauben ab.“ Mittlerweile seien die schwersten Mängel beseitigt worden. Dennoch fragt sich der ehemalige Bauleiter mit 30 Jahren Erfahrung, der insgesamt 5400 Euro im Monat für die Betreuung seiner Eltern bezahlt, warum das erst jetzt passierte.