Die Lauben haben ausgedient, an ihrer Stelle werden Firmen gebaut. Foto: factum/Archiv

Die Stadt Ludwigsburg stellt erste Entwürfe für das neue Gewerbegebiet am Rand der Weststadt vor. Was allerdings bisher noch fehlt, sind die Firmen.

Ludwigsburg - Die Stadt Ludwigsburg möchte im Gebiet Waldäcker III nicht nur „hochwertig bauen“, sie möchte auch hoch hinaus: „An der Ecke Schwieberdinger- und Schlieffenstraße könnten wir uns ein Hochhaus vorstellen“, sagte Anne Mayer-Dukart, die stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamts. Ob es so kommen wird, ist noch nicht entschieden; zu unterschiedlich sind die Haltungen im Gemeinderat. Fest steht aber, dass sich auf dem Gelände in Autobahnnähe, auf dem bis vor zwei Jahren Kleingärtner ihre Blumen gepflegt haben, ab sofort Firmen ansiedeln dürfen.

Platz für Forschung und Kreativität

Das sechs Hektar große Areal der ehemaligen Fommannkaserne sei eines der letzten, das Ludwigsburg Gewerbetreibenden anbieten könne, sagte Mayer-Dukart bei einer Präsentation im Bauausschuss. Ziel sei es, die Voraussetzungen für „ein lebendiges Arbeiten bei hoher Aufenthaltsqualität“ zu schaffen. Die Stadt setze auf Interessenten aus den Bereichen Forschung und Kreativität. Logistiker sollen dagegen außen vor bleiben. Bekannt ist bisher nur, dass die in Pflugfelden ansässige Firma Götze Armaturen auf dem Gelände bauen möchte.

Das neue Gewerbegebiet soll von einem grünen Ring umschlossen sein. Doch den zu gestalten, wird schwierig: Während fast alle Bäume an der Schlieffenstraße laut Verwaltung erhalten werden können, müssen die meisten, die entlang der Schwieberdinger Straße stehen, gefällt werden.

Grüner Ring ist zu schmal

SPD-Stadträtin Margit Liepins mutmaßte, die Erhaltung von Bäumen hänge auch von der Lautstärke der Proteste ab: „Es ist jetzt schon öfter vorgekommen, dass Bäume, die von der Stadt für krank erklärt worden sind, plötzlich gar nicht mehr so krank waren, wenn es Widerstand gegen die Fällung gegeben hat.“ Auch Christine Knoß (Grüne) fordert, dass möglichst viele Bäume stehen bleiben. Im übrigen könne man nicht wirklich von einem grünen Ring sprechen: „Dazu müsste der Ring mindestens 10 bis 15 Meter breit sein.“ Doch das ist auch deshalb nicht möglich, weil das Gelände auch per Radweg, BRT-Trasse und möglicherweise auch mit einem Shuttlebus angefahren werden soll.

Die Schwieberdinger Straße dürfe nicht mehr weiter belastet werden, so Mayer-Dukart, darum soll der Verkehr weitgehend über die Karl-Pfizer- und die Albert-Ruprecht-Straße auf das Gelände geleitet werden. In der Nähe der Pfizerstraße soll eine große Quartiersgarage gebaut werden. „An der Ecke Schwieberdinger- und Schlieffenstraße wäre ein Hochhaus möglich, sagte die Stadtplanerin. „Das könnte ein Akzent für den Stadteingang im Westen sein.“

Hochhaus sollte nicht zu wuchtig werden

„Das wäre an der Stelle zu wuchtig“, meinte Reinhold Noz. Schon bisher setzten Mann und Hummel als auch Hahn und Kolb in dem Bereich architektonische Akzente. Ein Hochhaus dürfe diese Gebäude „nicht erdrücken“, sagte der CDU-Stadtrat. Die Grünen und die Freien Wähler könnten sich dagegen ein Hochhaus an dieser Stelle gut vorstellen. „Das ist noch kein konkretes Konzept“, sagte Stadtplaner Martin Kurt, „das ist nur ein Vorschlag.“ Es könne erst konkreter werden, wenn auch die künftigen Nutzer bekannt sind.