Einweihungsfeier mit Spendern, Mitarbeitern und Kunden Foto: factum/Granville

„Wir haben das Finale erreicht“, sagte Horst Krank mit einem Seitenhieb auf die Fußball-Welt. Er sei überwältigt vom Ergebnis, so der Vorsitzende der Ludwigstafel. Von Montag an wird der Verein an neuer Adresse in der Weststadt Lebensmittel an Bedürftige verteilen. Am Freitag wurde erst mal gefeiert.

Ludwigsburg - Wir haben das Finale erreicht“, sagte Horst Krank mit einem Seitenhieb auf die Fußball-Welt. Und er sei überwältigt vom Ergebnis, so der Vorsitzende der Ludwigstafel anlässlich der Einweihung des neuen Ladens in der Weststadt. Seit Wochenbeginn haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter im alten Domizil an der Lindenstraße in der Unteren Stadt aus- und im neuen an der Ecke Hermann-Hagenmeyer-Straße und Saarstraße eingeräumt. Von Montag an wird die Hilfsorganisation dort wieder preisgünstig Lebensmittel an Bedürftige verteilen.

„Es war höchste Zeit“, sagte Tafelgeschäftsführerin Anne Schneider-Müller. „Sowohl für unsere Kunden, die in der Lindenstraße manchmal bis zu zwei Stunden bei Wind und Wetter im Freien ausharren mussten, als auch für die Nachbarn dort, deren Verständnis wir immer wieder auf eine harte Probe gestellt haben.“

Kein normaler Supermarkt

Noch sei zwar nicht alles an seinem Platz, aber „das kreative Improvisieren gehört ohnehin zur täglichen Arbeit im Tafelladen“, sagte Schneider-Müller. „Und wir sind eben auch kein normaler Supermarkt.“ Lange hatten die Verantwortlichen gehofft, eine Unterkunft in der Innenstadt zu finden, das haben sie inzwischen aufgegeben. Die nun angemietete neue Anlaufstelle liegt im Gewerbegebiet und bietet eine Fläche von 400 Quadratmetern; bisher mussten sich die vielen ehrenamtlichen Helfer und ihre Kunden mit 250 Quadratmetern begnügen.

„Wer hätte gedacht, dass die Tafeln einmal so groß würden?“, fragte der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried. Sie seien 1999 „mit langem Atem gestartet“ und könnten heute „als Sensoren für soziale Unterschiede“ herangezogen werden. Als die Ludwigstafel gegründet wurde, bewilligte der Gemeinderat 20 000 Mark für die Erstausstattung und einen monatlichen Zuschuss von 1570 Mark. Aktuell bekommt der Tafelladen von der Stadt 15 000 Euro pro Jahr.