Das Café Mela verfügt über Außenplätze an der Königstraße. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im Café Mela ist die Leidenschaft für den Kaffee groß – und wichtig ist den Betreibern, dass die Rohbohnen aus Honduras fair gehandelt ist. Jetzt hat Inhaber Hüseyin Kahraman im Haus der katholischen Kirche in Stuttgart sein zweites Kaffeehaus eröffnet.

Mela ist das italienische Wort für Apfel. Auch wenn es Apfelkuchen oder Apfelmus mit Pancakes gibt im Haus der Katholischen Kirche an der Königstraße, hat der Name des hier seit Mai ansässigen Cafés Mela zwei andere schöne Gründe. Maelis und Ela, so heißen diese Gründe – es sind die Töchter von Chef Hüseyin Kahraman. Der 43-Jährige hat die Philosophie seines Unternehmens auf die Scheibe des Frühstücks- und Mittagstischlokals mit geschwungener Schrift geklebt: „Life is too short für bad coffee“, steht da. Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

Die Bohnen werden in Echterdingen schonend geröstet

Der türkischstämmige Marketingexperte, der Betriebswirtschaft studiert hat, will mithelfen, dass sich guter, gesunder, aromatischer Kaffee aus Honduras noch mehr in Deutschland durchsetzt. Die Familie einer Kollegin von ihm kommt aus dem Land in Mittelamerika, das zu den größten Kaffee-Erzeugern der Welt gehört. Deren Vater war Kaffeebauer und „ist ausgebeutet worden“, wie der Café-Mela-Mann Kahraman sagt. Heute hilft der Vater der Kollegin, hochwertige Rohbohnen fair gehandelt, also zu angemessener Bezahlung der Hersteller, nach Deutschland via Seefracht zu transportieren. In Leinfelden-Echterdingen, wo sich das erste Café Mela befindet, werden diese Bohnen schonend geröstet. „Große Firmen, die Kaffee etwa in Supermärkte liefern, rösten in zwei bis drei Minuten bei 600 bis 800 Grad“, sagt der 43-Jährige, „bei uns dauert es 16 bis 20 Minuten bei nur 250 Grad.“ Damit entstehe ein „intensiveres Aroma mit weniger Säure“, was den Kaffee bekömmlicher, geschmackvoller und besonders geeignet für Menschen mit Sodbrennen mache.

Es gibt Mittagessen mit wechselnder Auswahl

Kahraman ist großer Kaffeefan. Dass er nun an der Königstraße, an einem der teuersten Plätze der Stadt, ein Café zu erschwinglichen Preisen eröffnen konnte, verdankt er der „fairen Miete“ der katholischen Kirche, die vom Konzept überzeugt ist. Aus seiner türkischen Heimat kennt der Chef, dass man zum Kaffee gern etwas isst. Im Mela ist das Frühstücksangebot umfangreich. Kuchen überzeugen nicht nur optisch. Es gibt Mittagsessen mit wechselnder Auswahl.

Der Nudelsalat (6,90 Euro) mit Tomaten und Olivenöl schmeckt vorzüglich. Die Avocado mit Rührei (12,90 Euro) ist ebenfalls zu empfehlen, ist aber wenig gewürzt. Alles wird frisch zubereitet, man muss etwas Zeit mitbringen.

Auf der Karte sind außerdem Bowls, Teigtaschen, Humus. Frühstück gibt’s bis 14.30 Uhr und kann in Boxen mitgenommen werden. Der größte Trumpf im Mela ist der Kaffee, den man auch online bestellen kann. Wenn es weiter so gut läuft, will Hüseyin Kahraman sein Konzept im Franchisesystem in weiteren Städten realisieren.

Café Mela im Haus der Katholischen Kirche, Königstraße 7, 70173 Stuttgart. Geöffnet montags bis samstags von 8.30 bis 18.30 Uhr, sonntags von 9 bis 17 Uhr. Telefon 07 11 / 7 05 04 30.