Im März starten die ersten Vergaben für das neue Bürgerhaus in Weil im Schönbuch. Die Gesamtkosten belaufen sich auf über 20 Millionen Euro – und das bei einer laut Bürgermeister Wolfgang Lahl angespannten Haushaltslage.
Am 31. März ist der Baustart für das neue Weil im Schönbucher Bürgerhaus geplant, wenige Tage später der offizielle Spatenstich. In der Gemeinderatssitzung am 11. März soll die erste Vergabe des Gewerks „Aushub und Verbau“ mit Aufwendungen von rund einer Million Euro erfolgen.
In der Gemeinderatssitzung am 11. Februar stellte Ilter Ünal vom beauftragten Architekturbüro Auer und Weber auch den zahlreichen Zuhörern aus der Bürgerschaft ausführlich den aktuellen Planungsstand des Bürgerhauses samt Küche mit dem Schwerpunkt der Freianlagen rund um den Feuerwehrsee vor. Mit eingearbeitet sind die Änderungsvorschläge aus dem Gremium sowie der gemeinsamen Arbeitsgruppe mit den Vereinen als spätere Nutzer des neuen Bürgerhauses. Barrierefreies Pflaster beziehungsweise auf dem Rundweg ein gut befahrbarer rollator- und rollstuhlgereichter Belag mit eckigen Steinen und engen Fugen gehört ebenso dazu wie weitere Sitzbankstandorte rund um den Feuerwehrsee.
Barrierefreiheit wichtiger Aspekt
Von der Verwaltung und dem Gemeinderat sehr begrüßt wurde die Verwendung von viel Holz innen und außen am Gebäude. Negativ beschieden werden musste allerdings die von der Grünenfraktion gestellte Frage nach der Verwendung eigenen Holzes aus dem nahen Schönbuch. Diese Leistungen müssten europaweit ausgeschrieben werden, so dass man kaum Einfluss auf die Herkunft des natürlichen Baustoffes habe, führte Bürgermeister Wolfgang Lahl sehr zum eigenen Leidwesen aus. Anregungen für Einsparpotenziale im Bereich der Materialien und Aufbauten im Außenbereich, darunter vom Gemeinderat mehrheitlich Beschlossene Turn- und Freizeit sowie eine Bocciabahn, wurden von den Planern gerne aufgenommen. Dennoch ist das Bürgerhaus mit über 20 Millionen Euro das mit Abstand größte Weil im Schönbucher Investitionsprojekt der nächsten Jahre.
Haushalt einstimmig verabschiedet
Rund 14 Millionen Euro sind im in der gleichen Sitzung einstimmig verabschiedeten Haushalt 2025 für Investitionen eingeplant. Im Ergebnishaushalt stehen Erträgen von 29,6 Millionen um gut 4,3 Millionen Euro höhere Aufwendungen und ein entsprechend negatives Ergebnis gegenüber. Bei den Einnahmen sinken die Gewerbesteuern im Vergleich zum Vorjahr auf sechs Millionen Euro und der Ertrag aus dem kommunalen Finanzausgleich beträgt nur noch 4,6 statt 8,9 Millionen Euro.
Bei den Ausgaben drücken die durch Tarifsteigerungen um eine Million Euro auf 11,7 Millionen Euro erhöhten Personalkosten. „Die Haushaltslage ist angespannt“, resümierte Wolfgang Lahl, mittelfristig gelte es, die gesamtwirtschaftliche Lage im Blick zu behalten. Wenigstens etwas zur Entspannung tragen Fördergelder von Bund und Land von rund 6,9 Millionen Euro für das Bürgerhaus und die ebenfalls in der Umsetzung befindliche Sanierung des alten Schulhauses Breitenstein zum Dorfgemeinschaftshaus bei.