Birgit Hospotzky (links) und Elke van Drunen wollen Alleinerziehenden die Möglichkeit geben, ihre Erfahrungen untereinander auszutauschen. Foto: Waltraud Daniela Engel

Elke van Drunen und Birgit Hospotzky wollen mit ihrem neuen Angebot „Sternstunde“ Raum für Begegnungen Alleinerziehender in Stuttgart-Fasanenhof schaffen.

Fasanenhof - Es gibt Entscheidungen, die müssen alle Eltern treffen: Welchen Kindergarten soll das Kind besuchen? Wohin kann es später einmal in die Schule gehen? Welchen Sport könnte es machen? Welche Verhaltensregeln sind der Familie besonders wichtig? Insofern unterscheiden sich klassische Familien nicht von Patchworkfamilien oder Alleinerziehenden. Aber gerade für die beiden letzteren Familienmodelle bergen diese Entscheidungen häufig Konfliktpotenzial. „Manchmal kann es schwierig sein, sich mit dem Ex-Partner über solche Dinge zu einigen“, sagt Elke van Drunen. Die 39-jährige Fasanenhoferin ist selbst Mutter einer elfjährigen Tochter und alleinerziehend. Dass gerade diese Situation manchmal kräftezehrend ist, und man sich Kontakt zu Gleichgesinnten wünscht, brachte van Drunen auf die Idee, eine Art Stammtisch für Alleinerziehende zu initiieren.

Es gibt eine Kinderbetreuung

Da es im Fasanenhof und den angrenzenden Stadtteilen bislang so ein Angebot nicht gab, holte sie sich Unterstützung bei der Sozialdiakonin Birgit Hospotzky. Zusammen stellten sie die „Sternstunde für Alleinerziehende“ auf die Beine, bei der Eltern die Möglichkeit haben, sich auszutauschen und eine Pause vom Alltag zu nehmen. „Wir sind für jeden offen“, sagt van Drunen. Egal welche Religion, welcher Beruf, welches Alter die Kinder haben – alle Alleinerziehenden seien herzlich willkommen. Wer möchte, kann seine Kinder sogar mitbringen – Hospotzky übernimmt während der Sternstunde die Betreuung.

Die ersten drei Termine stehen bereits fest und sind momentan freitagabends, einmal im Monat. Da die Organisatorinnen aber noch nicht abschätzen können, wie das Angebot angenommen wird, bestehe die Möglichkeit, gemeinsam in der Gruppe ab Juni auch andere Termine zu finden. „Später möchten wir auch Referenten einladen“, sagt van Drunen. Hierfür stehen sie und Hospotzky schon in Kontakt mit dem Kinderschutzbund, einer Dame, die Entspannungsübungen anbietet, sowie jemandem vom Elternseminar, der über Rechte und Pflichten aufklären kann. „Aber auch hier wollen wir uns nach den Wünschen der Gruppe richten“, sagt Hospotzky. Angedacht sei auch, später einmal gemeinsame Ausflüge zu machen: mal in den Biergarten oder zum Badesee. „Wir schauen einfach, wie es sich entwickelt“, sagt van Drunen.

Freunde sind wie Sterne

Auf den ungewöhnlichen Namen für den Stammtisch sind die beiden Organisatorinnen gemeinsam gekommen. Einem Spruch zufolge seien Freunde wie Sterne. Man müsse sie nicht immer sehen, um zu wissen, dass sie da sind. „Uns hat der Gedanke gefallen, dass die Alleinerziehenden bei uns die Möglichkeit bekommen, Freundschaften zu knüpfen“, sagt Hospotzky. Und da man sich dann zwar nicht immer sehen könne, wäre es eben schön, zu wissen, dass es eine Gruppe gibt, mit der man über die eigenen Probleme und Nöte sprechen könne.

Die erste Sternstunde für Alleinerziehende findet am Freitag, 10. März, um 18 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Fasanenhof, Bonhoefferweg 14 statt. Das Angebot ist kostenfrei und richtet sich ausschließlich an Alleinerziehende. Die Kinder können mitgebracht werden. Weitere Termine sind am 7. April und 5. Mai, jeweils von 18 bis 19.30 Uhr. Rückfragen beantwortet Elke van Drunen gern per E-Mail unter sternstunde2017@gmail.com. Eine Anmeldung ist nicht nötig.