„Fluxus war toll, ein sensationeller Start“, sagt Jens Caspar, der Macher hinter dem Herrn Kächele, „aber jetzt freue ich mich auf die Schulstraße.“ Foto: Lichtgut /Max Kovalenko

Das Beständige in der Gastronomie ist der Wandel. Herr Kächele im Fluxus ist Vergangenheit, dafür hat er nun als neue Hoffnung für den Marktplatz aufgemacht.

Stuttgart - Der Marktplatz hat also wieder eine Gastronomie, wenngleich im Miniaturformat. Herr Kächele bastelt ja schon ein paar Wochen unten drin beim Korbmayer, am Mittwochabend, direkt nach der Bauabnahme, hat er ganz leise eröffnet. „Fluxus war toll, ein sensationeller Start“, sagt Jens Caspar, der Macher hinter dem Herrn Kächele, „aber jetzt freue ich mich auf die Schulstraße.“ Dort sei die Kundenfrequenz noch ein bisschen höher als am Rotebühlplatz, zudem habe er nun auch einen verlässlichen, langfristigen Mietvertrag.

Das Konzept wurde nur leicht modifiziert. Nicht allerdings bei der Hauptsache, den Maultaschen. Hier legt Jens Caspar großen Wert auf die handwerkliche Arbeit, auf regionale und nachhaltige Produkte. Fleisch aus Massentierhaltung kommt für ihn nicht in Frage, „ich könnte selbst einfach nichts mehr essen, bei dem das Tier so offensichtlich leiden musste“. Die Spätzle produziert er deshalb auch selbst, mit Bio-Eiern. Neu ist: Im Laden gibt’s nun auch Fleisch von der Schwäbischen Landmetzgerei, einem Betrieb auf der Schwäbischen Alb, der nach ähnlichen Prinzipien vorgeht.

Genau diesen Weg will Jens Caspar auch weiter gehen. Mit einer Käserei aus dem Allgäu arbeitet er schon zusammen, auf weitere Manufakturen, die entsprechende Lebensmittel produzieren, wartet er. „Wie soll ein Kächele die Welt verändern?“, fragt er sich angesichts seiner Größe, „aber vielleicht können wir eine Bewegung mit anstoßen.“ Nicht nur regional aufs Etikett schreiben, auch entsprechend handeln.