Der Bubble Tea-Store Bobaaz am Stuttgarter Marktplatz hat eröffnet. Shopmanager Hamed Wahidi hat zuvor symbolisch das grüne Band durchtrennt. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der Bubble Tea hat ein neues Zuhause am Marktplatz in der Innenstadt. Aber wie finden die Stuttgarter den bunten Tee mit den kleinen Perlen?

Für viele gehört er zum samstäglichen Stadtbummel einfach dazu: der Kaffee in der Hand. Aber der bekommt immer mehr Konkurrenz von einem bunten Newcomer mit bunten Perlen, in vielen verschiedenen Farben und unzähligen Variationsmöglichkeiten. Die Rede ist von Bubble Tea, dessen Perlen wie kleine Trauben im Mund liegen und bei einer winzigen Berührung platzen, um dann ihr süßes Inneres preis zu geben. Die Fans dieses Getränks haben nun seit Samstag mit dem Bobaaz eine neue Anlaufstelle in der Innenstadt.

Bis etwa 13 Uhr herrscht hier allerdings noch kein großer Andrang. Und auch bei den anderen Bubble Tea Läden in der Innenstadt gibt es noch keine langen Schlangen. „Ist wahrscheinlich die Uhrzeit“, mutmaßt eine junge Stuttgarterin. Sie und ihre Freunde haben sich mit Getränken im Becher eingedeckt. Während sie selbst klassisch am Kaffee nippt – der Tee treffe nicht ihren Geschmack – haben die anderen heute das Experiment Bubble Tea gewagt und sich einen Becher mit der bunten Flüssigkeit gekauft, „beziehungsweise wurden wir eingeladen“, korrigieren sie. Und die Spenderin wirft rasch von der Seite ein: „Da habe ich auch noch nicht gewusst, was es kostet.“ Ungefähr fünf Euro habe sie für einen der Tees bezahlt. Für die knapp 50-jährige Sabine ist es das erste Mal, dass sie den Tee mit den süßen Perlen probiert. Ihr Fazit „ganz gut und was anderes“. Und die Freundin, die sie zum Geschmacksexperiment überredet hat, findet den Trend-Tee sowieso gut.

Für manche ist es Pflicht, andere bleiben lieber beim Bier

Wieso der Bubble Tea so gut ankommt, und immer mehr Läden in der Innenstadt eröffnen, schieben die Freundinnen nicht zuletzt auf die hippe Aufmachung der Läden: „Allein wir haben jetzt zehn Bilder im Laden gemacht und das verbreitet sich dann natürlich.“

Die sozialen Medien scheinen dabei eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen – für die etwas ältere Generation scheinbar eine Größere als der Geschmack. Zumindest residiert der Geschmack auf der Pro-Tee-Liste bei den Freundinnen wesentlich weiter unten.

Bei den Teenagern ist es dann aber doch der süße Tee selbst, der gut ankommt. Das erklären zwei 16-jährige Freundinnen aus Balingen. Aber auch die schier unendliche Kombinationsvielfalt sei ein ausschlaggebendes Kriterium dafür, dass für sie ein Bubble Tea beim Besuch in der Stuttgarter Innenstadt Pflicht sei.

Und bei einer vierköpfigen Familie aus Leonberg wird die Geschmacks- dann schließlich auch zur Generationsfrage. Während die Eltern nicht so überzeugt sind und der Vater dann „doch lieber Bier“ trinke, wie er sagt, sind die Kinder hin und weg vom süßen Tee. Ob der Genuss wiederholt wird, macht die Mutter etwas davon abhängig, was sich genau in den Bubbles befindet – das wisse sie nämlich noch nicht.

Wie der Mutter geht es auch vielen Passanten, die sich am Marktplatz fragen, was es im neuen Laden eigentlich gibt und was da eigentlich drin sei – so die Kommentare. Bis der Bubble Tea bei den Stuttgartern in aller Munde ist, scheint es also noch zu dauern. Feststeht allerdings, dass auch im neuen Geschäft fleißig das Smartphone gezückt und fotografiert wird.