Die Planung für das neue Sindelfinger Kulturzentrum wird konkret: Das Herzstück wird ein schwarz gestrichener Raum für Theater, Musik und Performance.
Es war mehr als eine Formalie: Die Sindelfinger Verwaltung brachte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates den Grundsatzbeschluss für das Kultur- und Bürgerzentrum in den Ratsaal ein. Bis Dezember sollen sämtliche Ausschüsse durchlaufen sein, dann könnte der Bau des Zentrums beschlossen werden.
Die Nutzungen im Erdgeschoss sollen die Innenstadt beleben
Den ungefähren Außenriss haben die Planer bereits skizziert. Das Gebäude soll in etwa aussehen wie ein nach rechts geknicktes Trapez. 3000 Quadratmeter Nutzungsfläche umschließt das Gebäude, es soll ein Café beherbergen und einen Infopunkt für Sindelfingens Gäste. Generell sollen nur solche Nutzungen in das Erdgeschoss, die helfen können, die Innenstadt zu beleben. Diese Idee unterstützt ein Schallgutachten, das der Verwaltung bereits vorliegt. Nach diesem Gutachten ist es grundsätzlich möglich, auf der Fläche zwischen Post und Mercedesstraße ein Kulturzentrum mit Außengastronomie zu betreiben. „Laut Gutachten ist es kein Problem, wenn hier bis zu 400 Leute gleichzeitig nach Hause gehen“, sagte dazu der Sindelfinger Kulturamtsleiter Markus Nau, der in der Sitzung über das geplante Bürger- und Kulturzentrum referierte.
Das Herzstück des Kulturzentrums wird eine sogenannte Black Box werden, ein schwarzer Raum, der alle möglichen Nutzungen zulässt, vom Theater bis zum Konzert oder einer Performance. Daran angeordnet sind 299 Sitzplätze für die Besucher. Es gibt Backstageflächen, Büros und Lagerflächen, sowie einen Saal für die Sindelfinger Vereine und eine Küche.
Zehn Jahre Planung
Um zu diesem Grundsatzbeschluss zu kommen, hat die Stadt etwa zehn Jahre gebraucht und wie immer, wenn eine Planung sehr lange dauert, hat sich manches daran geändert. Markus Nau hielt besonders für die neuen Mitglieder des Gemeinderates eine Rückschau: Tatsächlich kam das Thema Kulturzentrum in den Jahren 2013 und 2014 auf, als Teil der Sindelfinger Strategie 2025. Und diese zehn Jahre hat die Stadt tatsächlich voll ausgereizt. Zwei Jahre später wurde diese allgemeine Idee 2016 dann zu einem „Strategieprojekt Kultur- und Bürgerzentrum“. Zunächst beschloss der Rat, das Zentrum am Standort der alten AOK zu verwirklichen, im Jahr 2019 fasste das Gremium die beiden nebeneinanderliegenden Grundstücke der Post und der Volksbank ins Auge, die in etwa in einem Dreieck zwischen Altstadt, Bahnhof und Marktplatz liegen.
Im Jahr 2021 wurden die Eckpunkte für das Kultur- und Bürgerzentrum beschlossen, das damals innerhalb einer breiten Vereinigung von Vereinen und Interessenten diskutiert wurde. 2022 wurde mit einer Planungsfirma ein Konzept erstellt, das wiederum ein Jahr später „heiß diskutiert wurde,“ wie Markus Nau berichtete. Im April 2023 wurde noch einmal in großer Runde über das Raum- und Betriebskonzept diskutiert.
Einen Beschluss gab es in der Gemeinderatssitzung dann doch: Der Gemeinderat bewilligte 150 000 Euro, um das Raumprogramm weiter planen zu können.