Ob eine große rote Schleife eine Katze in Weihnachtsstimmung versetzt? Foto: dpa/Ina Fassbender

Der Wahnsinn hat längst begonnen. In der Vorweihnachtszeit beschenkt werden wollen mittlerweile nicht nur Kinder, sondern auch Haustiere. Muss das sein?

Für Eltern ist die Adventszeit eine Herausforderung. Das Haus soll in vorweihnachtlichem Glanz erstrahlen, Häppchen für die Schulweihnachtsfeier müssen vorbereitet und Kekse für den Sonntagskaffee gebacken werden. Der Geschenkekauf lässt sich auch nicht mehr lange hinauszögern. Doch bevor der große Herzenswunsch an Heiligabend erfüllt werden kann, gilt es, seinen Lieben 24 Mal eine kleine Freude zu machen und so die Wartezeit auf das Fest ein bisschen zu verkürzen. Adventskalender gibt es schon ewig. Den ersten soll der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern 1839 für die Mädchen und Jungen in einem Kinderheim geschaffen haben. Er stellte pro Tag eine Kerze auf ein Wagenrad. Heutzutage ist das viel komplizierter. Wer als Mutter oder Vater was auf sich hält, bastelt selbst einen Adventskalender, zum Beispiel aus Klopapierrollen.

 

Wer nicht ganz so ambitioniert ist, hat zumindest 24 rote Filzbeutelchen oder Jutesäckchen zu Hause, die jedes Jahr aufs Neue mit liebevollen Dingen oder Gutscheinen befüllt werden. Wem das zu aufwendig ist, der kann auf eine Vielzahl an professionellen Adventskalendern zurückgreifen, gefüllt mit kleinen Spielzeugfiguren oder Ähnlichem. Diese kosten dann aber in etwa so viel wie das richtige Weihnachtsgeschenk.

Kleine Säckchen zum Selbstbefüllen sind bei Eltern beliebt. Foto: dpa/Monika Skolimowska

Der Einzelhandel ist pfiffig. Inzwischen gibt es Adventskalender nicht nur für Kinder, sondern für alle Zielgruppen: Männer und Frauen, Omas und Opas, Hunde und Katzen. Ja genau, seit einigen Jahren werden Adventskalender für Haustiere immer populärer. Es gibt sie im Tierfachhandel, im Drogeriemarkt und sogar beim Discounter. Offensichtlich sind sie ein lohnendes Geschäft, das letzte Kind trägt eben Fell.

Adventskalender fürs geliebte Tier selbst basteln

Im Internet findet man sogar Anleitungen und Youtube-Videos, um seinem vierbeinigen Liebling selbst einen Adventskalender zu basteln. Ein Beispiel? Man nehme 24 Butterbrottüten, beklebe diese mit bunten Sternen oder anderen weihnachtlichen Motiven und fülle sie mit Leckerlis, Kauknochen oder kleinen Spielzeugen. Letzteres wird von Hund oder Katz zwar in aller Regel in kürzester Zeit zerlegt. Aber das ist bei dem Krimskrams aus dem Adventskalendern für die Kinder schließlich auch nicht anders. Die fertigen Tütchen werden mit einer Wäscheklammer an einer stabilen und möglichst weihnachtlich funkelnden Schnur befestigt.

Und mit dem Adventskalender ist es natürlich nicht getan. Ein Tierfreund sollte auch für Heiligabend vorsorgen. Reiterinnen und Reiter können ihr Pferd mit einer Fliegenhaube mit Weihnachtsbommeln oder Rentiergeweih beglücken. Dazu passen die rote Weihnachtsschabracke mit weißem Fellrand und die rot-weißen Manschetten mit kleinen Glöckchen fürs Pferdebein. Also dann: Fröhliche Weihnachten!