Höhenflüge inklusive: Waiblingen baut einen neuen Skatepool Foto: dpa

Stattliche 840 000 Euro investiert die Stadt Waiblingen in eine neue Skateanlage beim Hallenbad. Sie soll ein Highlight gerade für Jugendliche werden und bis zur Gartenschau fertig sein.

Waiblingen - Von der „Bowl“ über „Gaps“ bis zum „Wheelie Table“ – wenn es um die Sportarten Skateboarden oder BMX-Fahren geht, kommen ganz spezielle Begriffe ins Spiel. Was eine Skateanlage braucht, um für Nutzer attraktiv zu sein, wissen letztere wohl am besten. Aus diesem Grund hat die Stadtverwaltung Waiblingen den Rat jugendlicher Experten eingeholt, um ein Konzept für die geplante neue Skateanlage beim Hallenbad in der Talaue zu entwickeln.

Sie soll das bisherige Modell aus dem Jahr 1998 – einem Aufbau aus Polymerbetonteilen auf einer Unterkonstruktion aus Stahl – ersetzen und im Frühjahr kommenden Jahres und somit rechtzeitig zum Beginn der Remstalgartenschau fertig sein. Bei dem Großereignis entlang der Rems soll die Anlage, die rund 840 000 Euro kosten wird, eine Hauptattraktion für Jugendliche sein und auch danach als Anziehungspunkt dienen.

1100 Quadratmeter große Anlage

Der neue Skatepool ist zum Großteil im Rahmen von zwei Workshops entstanden, an dem Mitglieder des Jugendgemeinderats und jugendliche Nutzer sowie Planungsingenieure beteiligt waren. Das Ergebnis ist eine rund 1100 Quadratmeter große Anlage, die schwerpunktmäßig von BMX-Fahrern, aber auch von Skateboardern oder Inline-Skatern genutzt werden kann. Wichtigstes Element ist die sogenannte Bowl, die einer im Gelände versenkten, bis zu 2,35 Meter tiefen Wanne ähnelt und an die Ursprünge des Skateboardens in den USA erinnert. Dort nutzte man während Trockenperioden leere Swimmingpools, um darin zu skaten.

Der Betonkörper besteht aus Fertigelementen und vor Ort von Hand erstellten Bereichen und liegt in einer Wiese neben dem Hallenbad und den neu erstellten Wohnmobilstellplätzen. In der Bowl finden die Nutzer unterschiedliche Rampen, an denen sie ihre Geschicklichkeit beweisen können. Da BMX-Bike-Nutzer in Waiblingen die größte Fraktion darstellen, ist der Pool was Höhen und Radien angeht auf deren Bedürfnisse ausgerichtet. Er kann aber laut der Verwaltung auch von anderen Rollsportlern genutzt werden.

Graffiti-Wand wird versetzt

Speziell für Skateboarder gedacht ist ein Bereich neben der Bowl mit verschiedenen Hindernissen, die den Gegebenheiten im städtischen Raum nachempfunden sind – beispielsweise Bänken, Treppenabsätzen und Kanten oder umgeknickten Straßenpollern. Die derzeit auf der Skateanlage aufgestellte Graffiti-Wand, an der sich Sprayer ungestraft austoben dürfen, soll es auch in Zukunft geben, sie wird allerdings leicht versetzt.

Die bisherige Anlage aus Beton- und Stahlelementen, darunter beispielsweise eine Miniramp, wird komplett abgebaut und an Nachnutzer abgetreten. Einige Elemente der Anlage seien bereits vergeben, erklärte die Baubürgermeisterin Birgit Priebe in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Weitere Teile werde man nun noch den Ortschaften anbieten. Der Gemeinderat stimmte dem Bau der neuen Skateanlage zu, der Baubeginn soll in diesem September sein.