Die Spritpreise haben am heißesten Wochenende des Jahres neue Rekordstände erreicht.

München - Der Spritpreis hat am heißesten Wochenende des Jahres einen Rekordwert erreicht. Autofahrer mussten im bundesweiten Durchschnitt am Samstag 1,692 Euro je Liter Super E10 bezahlen - so viel wie noch nie.

Hoher Rohölpreis, Reisezeit und schwacher Euro machen Sprit teurer

Damit knackte der Benzinpreis die bisherige Rekordmarke von 1,674 Euro vom 18. April, wie der ADAC am Montag in München mitteilte. An vielen Tankstellen kletterte der Literpreis für E10 allerdings auch über die Marke von 1,70 Euro - zum Teil sogar deutlich, etwa an manchen Autobahn-Stationen. Am Sonntag ging der Preis auf 1,685 im Bundesschnitt wieder leicht zurück. Auch der Dieselpreis lag hoch: Ein Liter kostete am Samstag 1,53 Euro.

Shell ermittelte für Sonntag in ihrem Netz einen Durchschnittspreis von 1,72 Euro für E10 und 1,76 Euro je Liter für die meistgetankte Sorte Super E5. Der vom ADAC ermittelte Durchschnitt liegt in der Regel etwas niedriger als in den Netzen von Aral und Shell, weil in die Berechnung auch preisgünstigere freie Tankstellen eingehen. Diesel kostete im Shell-Netz am Sonntag 1,56 Euro je Liter.

Angesichts des weiter hohen Rohölpreises rechnen die Ölmultis in absehbarer Zeit auch nicht mit einem grundsätzlichen Rückgang der Preise. Seit dem Tiefstand vor etwas mehr als sieben Wochen hat der Rohölpreis um rund 30 Prozent zugelegt. Auch am Montag stieg der Ölpreis: Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Oktober kostete gegen Mittag 114,56 US-Dollar. Das waren 85 Cent mehr als zum Wochenausklang.

Der ADAC sieht allerdings auch in der Reisezeit einen Grund für die anhaltend hohen Preise: Die größere Nachfrage nach Benzin und Diesel führe zu steigenden Preisen, zudem mache der schwache Euro den an internationalen Börsen in Dollar gehandelten Sprit für die Verbraucher teurer.