Tausende Anhänger jubeln dem neuen Präsidenten Jair Bolsonaro (rechts) und seiner Frau Michelle (Zweite von rechts) zu. Foto: AFP

Der Rechtspopulist Jair Bolsonaro will Brasilien, das größte Land Lateinamerikas, umkrempeln. Für seine Anhänger ist der neue Präsident der Retter eines abgestürzten Landes – für seine Gegner der Totengräber der Demokratie.

Brasilia - Jair Bolsonaro war erst wenige Minuten im Amt, da machte er schon klar, wohin die Reise in den kommenden vier Jahren gehen wird: Protz, Pomp und Pistole. Er fuhr am Neujahrstag mit seiner Frau Michelle im offenen Rolls-Royce durch die Straßen der Hauptstadt Brasilia, winkte und grüßte wie ein Monarch die mehreren Tausend Anhänger, die gekommen waren, um dieser Zeitenwende in Brasilien und Lateinamerika beizuwohnen. Zwischendurch formte der Rechtspopulist wieder mit Daumen und Zeigefinger eine Pistole. Dies ist sein Markenzeichen und eine Warnung des neuen Präsidenten an alle, die anderer Meinung sind als er – Linke, Umweltschützer und Vertreter von Minderheiten und Gleichstellungsaktivisten.