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Der VfB Stuttgart hat den Nachfolger für Ludovic Magnin gefunden. Linksverteidiger Cristian Molinaro (26) absolvierte sein erstes Trainings für die Roten.

La Manga - Der VfB Stuttgart hat den Nachfolger für Ludovic Magnin gefunden. Und Cristian Molinaro (26) lässt sich nicht vom 15. Tabellenplatz der Roten blenden. "Ich bin zum VfB gekommen, weil ich weiß, dass die Mannschaft viel Qualität hat", sagt der italienische Linksverteidiger. aus La Manga

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Sein erstes Training als Spieler des VfB Stuttgart hat Cristian Molinaro bereits hinter sich. Und der Linksverteidiger, hatte sichtlich Spaß daran. Er gab alles - und er lachte viel. "Ich bin glücklich, dass ich beim VfB bin", sagte er.

Das beruht auf Gegenseitigkeit. Die Roten sind froh, den Transferpoker um den italienischen Abwehrspezialisten von Juventus Turin gewonnen zu haben. "Er wird uns sicher weiter helfen", sagt Trainer Christian Gross, "er ist ein Mann mit viel Erfahrung."

Ein Mann, an dem auch andere Clubs interessiert waren. Zenit St. Petersurg und Atletico Madrid wollten Molinaro haben. Für den war aber schnell klar: Er will zum VfB. Es waren die sportlichen Persepktiven, die den Verteidiger überzeugt haben. Er ist sicher: "Die Qualität der Mannschaft ist hoch. Der VfB ist viel besser als es der Tabellenplatz vermuten lässt. In Zukunft kann man mit dieser Mannschaft viel erreichen." Klingt so, als könnte sich Molinaro, der die Rückennummer 21 von Ludovic Magnin übernimmt, eine längere Liason mit den Roten vorstellen. Zunächst wurde er Juventus Turin für rund 400000 Euro Gebühr bis zum Saisonende ausgeliehen. Im Sommer hat der VfB das Vorkaufsrecht. Bei einem Kauf wären etwa vier Millionen Euro fällig.

Die Verpflichtung von Molinaro war kein Schnellschuss. Schon im November 2009 hat Horst Heldt die ersten Kontakte geknüpft. Als dann im Dezember der Abgang von Magnin zum FC Zürich feststand, verstärkteder VfB-Manager seine Bemühungen. "Er bringt genau das mit, was wir uns erhoffen, er ist unheimlich schnell und kann uns auch im Spiel nach vorne helfen", sagt Heldt. Weil der VfB die meisten seiner 23 Gegentreffer in der Liga über die linke Seite bekommen hat, soll Molinaro aber vor allem für mehr Stabilität in der Abwehr sorgen.

Das hat er auch zwei Spielzeiten lang erfolgreich bei Juventus Turin getan. Bis ihn eine Rückenverletzung im April 2009 stoppte. Dann kam der neue Trainer Ciro Ferrara, und der holte Fabio Grosso ins Team. Obwohl sich Molinaro "auf einem Level" mit dem Weltmeister sieht, bekam er keine Chance mehr, sich zu beweisen. Zuletzt stand er nicht einmal mehr im Kader. Jetzt möchte er seine Qualitäten beim VfB zeigen. "Ich möchte helfen", sagt er, "damit die Mannschaft wieder nach oben kommt."

Und er möchte so schnell wie möglich deutsch lernen. Von seiner Freundin, die in Turin studiert und erst im April nach Stuttgart kommt, gab es zum Abschied ein Wörterbuch. "Ich hoffe, ich finde einen guten Lehrer, damit ich mich schnell verständigen kann", sagt er. Bis es soweit ist, kann er auf seine Kollegen zählen. Im ersten Training in La Manga übersetzte Zdravko Kuzmanovic für ihn. Auch der Halbitaliener Stefano Celozzi spricht seine Sprache, ebenso wie Christian Gross. Das erste Interview dolmetschte Ex-VfB-Star Maurizio Gaudino, der Molinaro nach Spanien begleitete.

Bis zu seinem Bundesligadebüt am 16. Januar (18.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg möchte er dann auch selbst die ersten deutschen Sätze sprechen können. "Danke" und "Bitte" kann er jedenfalls schon.