Der Trainer der Männer der Handballregion Bottwar SG ist ab sofort Handball-Landestrainer in Baden-Württemberg. Seine Ziele und wie er es schaffen will weiterhin den Verbandsligisten zu betreuen.
Für Jan Diller geht ein kleiner Traum in Erfüllung. Er darf sich seit Anfang März Landestrainer des Baden-Württembergischen Handball-Verbandes (BWHV) nennen. Der 33-Jährige liebt Handball und sagt: „Jetzt kann ich mein Hobby zum Beruf machen.“ Ein klein wenig ist es dem Trainer der Habo SG Männer aber auch unangenehm. Denn seinen bisherigen Beruf, Lehrer an einem Beruflichen Gymnasium mit Berufskolleg, mochte er auch sehr. Doch Handball, das ist eben Dillers Passion.
Jan Diller sammelte seine ersten Trainererfahrungen im Alter von 16 Jahren. Damals trainierte er bei seinem Heimatverein Hbi Weilimdorf/Feuerbach einige Jugendteams. Zeitgleich war Diller für den württembergischen Handballverband als Coach der Bezirksfördergruppe und später für die Verbandsfördergruppe aktiv. Über weitere Tätigkeiten im Jugendbereich für Remshalden sowie Bittenfeld, wo er die männliche U-19-Mannschaft in der Jugendbundesliga trainierte, führte ihn sein Weg über die Drittliga-Frauen aus Möglingen zur Handballregion Bottwar SG. Aktuell betreut der A-Lizenzinhaber eben noch die Verbandsliga-Männer.
Und das soll auch so bleiben. Während Diller seinen Beruf als Lehrer künftig nur noch sehr stark eingeschränkt ausüben wird, möchte er seine Verbandsliga-Sieben so gut es geht weiter trainieren. „Es ist ein Risiko, aber der Verein, die Mannschaft und ich waren uns sofort einig, dass wir das in Kauf nehmen“, erklärt Diller.
Definitiv soll dem Chef-Coach so bald wie möglich ein Co-Trainer an die Seite gestellt werden, denn weder sein Beruf als Landestrainer noch die Habo-Buffalos sollen darunter leider. „Wir werden sehen, wie gut es funktioniert. Wenn eine Seite das Gefühl hat, dass es nicht klappt, dann werden wir das offen kommunizieren“, berichtet Diller weiter. Wie sich das Experiment entwickeln wird, wird sich zeigen. Die Habo SG steht aktuell – nach 16 von 22 Spielen – auf dem 2. Tabellenplatz. Ein Aufstieg in die Oberliga-Württemberg ist nicht geplant, aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen. „Auch da werden wir sehen“, sagt Diller.
Vorbereitung für Sichtungen des Deutschen Handballbundes
Von nun an wird sich Jan Diller also um die Jugendförderung im Handball kümmern. „Das ist eine brutal reizvolle Aufgabe“, sagt Diller und erzählt, dass ihn dieses Thema schon seit Jahren interessiert. Als Landestrainer wird der 33-jährige Pädagoge die Sichtung der jungen Talente in ganz Baden-Württemberg vornehmen. Aber nicht nur das. Es wird für Diller auch um die Betreuung der Talente und die Vorbereitung des Nachwuchses während der gesamten Förderzeit gehen. Zusammen mit seinem Team wird Diller Jugendmannschaften zusammenstellen, betreuen und trainieren, die wiederum auf Sichtungen des Deutschen Handballbundes (DHB) geschickt werden und sich dort mit anderen Verbänden messen müssen. „Es geht dann darum, dass wir unsere Talente präsentieren, die dann wiederum die Chance haben, in einer nationalen Auswahlmannschaft zu spielen“, erklärt Diller.
In dreitägigen Lehrgängen werden die Nachwuchstalente vorbereitet und gefördert. Jan Diller wird als Chef-Trainer diese Aufgabe gemeinsam mit Marielle Bohm, Sarah Wild, Johannes Braun und André Doster übernehmen. Die meiste Zeit wird er sich nun folglich an den Sporthochschulen Ruit und Albstadt aufhalten, Kurse geben und stets seine Augen nach neuen Talenten offenhalten. Zudem werden sich die Nachwuchsspieler einmal im Jahr beim Deutschland-Cup messen. Bei diesem Turnier treffen alle Teams der jeweiligen Landesverbände aufeinander. „Da wollen wir natürlich gewinnen“, sagt Diller lachend.
Eines ist klar: Dillers Ansporn, die Aufgabe gewissenhaft und mit Elan anzugehen, ist groß. Welche Talente er mit seinem Team in den nächsten Jahren entdecken wird: noch ungewiss. Der langjährige Trainer Jan Diller wird jedenfalls sein Bestes geben, damit der Handball-Nachwuchs zumindest in Baden-Württemberg eine gelungene und umfassende Förderung bekommen wird.