Ein Arbeiter in der chinesischen Gemeinschaftsfabrik von Daimler und Baic. Foto: Daimler

Der chinesische Baic-Konzern betreibt mit dem Stuttgarter Daimler-Konzern seit Jahren ein Werk. Jetzt soll diese Zusammenarbeit durch eine Beteiligung der Chinesen an Daimler untermauert werden.

Stuttgart - Das chinesische Unternehmen Baic will in den kommenden Monaten im größeren Stil beim Daimler-Konzern einsteigen. Baic-Chef Xu Heyi sagte der Zeitung „Beijing Times“, sein Unternehmen wolle einer der größten Anteilseigner bei dem Stuttgarter Autohersteller werden. Er erwarte ein Ergebnis bis zum Ende des Jahres. Der Stuttgarter Konzern begrüßt ein solches Engagement. „Baic ist unser wichtigster Partner in China, und uns verbindet eine enge Kooperation“, erklärte ein Sprecher. Daimler wolle weiter attraktiv für potenzielle langfristige Investoren sein. „Dabei sind uns auch Investoren aus China willkommen.“

Die Unternehmen sind seit Jahren Partner

Die Baic-Tochter Baic Motor und Daimler betreiben seit 2006 das Gemeinschaftsunternehmen BBAC, das seither weit über 500 000 Autos der Marke Mercedes für den chinesischen Markt produziert hat. Mittlerweile werden dort nicht nur die E- und die C-Klasse in einer für den chinesischen Markt bestimmten Langversion hergestellt, sondern auch der Geländewagen GLK und seit kurzem auch dessen Kompaktversion GLA. Seit 2013 werden dort auch Motoren für die Autoproduktion vor Ort gefertigt. Daimler selbst hält bereits zehn Prozent der Anteile an Baic.

Nach Ansicht des Autoexperten Stefan Bratzel wird die Zusammenarbeit zwischen den beiden Konzernen durch die gegenseitige Beteiligung gestärkt. Zudem bringe das Engagement der Chinesen einen neuen Ankeraktionär für den Konzern und damit mehr Ruhe vor möglichen Übernahmeversuchen. Das Risiko einer Übernahme sei angesichts der Kursanstiege der vergangenen Jahre zwar gesunken, dennoch sei nicht auszuschließen, dass Technologiekonzerne wie Google oder Apple Interesse an dem Konzern haben.