Im neuen Werbeclip von Edeka geht es um ungesunde Ernährung. Foto: Screenshot Youtube/EDEKA

Jung von Matt ist erneut für Edeka aktiv geworden: Der neue Werbeclip „EATKARUS“ will an die großen Marketing-Erfolge seiner Vorgänger „Supergeil“ und #heimkommen anknüpfen. Das wird schwer.

Stuttgart - Der neue Werbespot „EATKARUS“ der Supermarktkette Edeka ist am 14. Februar erschienen. Die Erwartungen an den Clip von der Agentur Jung von Matt sind hoch – muss sich der Clip doch mit den viralen Edeka-Hits „Supergeil“ und dem Weihnachtsclip #heimkommen messen lassen.

Die Idee, aus einer Werbebotschaft eine Geschichte zu machen und sie so zu platzieren, dass sie im Netz zum Selbstläufer wird, ist in der Werbewelt nichts Neues. „Storytelling“ nennt sich das Phänomen, bei dem die Botschaft in einer Geschichte verpackt wird, die sich im besten Fall ohne große Werbeausgaben im Netz verbreitet. Dabei sollen Emotionen geweckt werden.

Edeka feiert virale Erfolgsgeschichte

Die virale Erfolgsgeschichte der Edeka Werbeclips startete 2014 mit dem „Supergeil“-Spot. Ein skurriler Clip, in dem Friedrich Liechtenstein durch den Supermarkt und anschließend durch das halbe Internet tänzelt und mit rauchiger Stimme die Edeka-Produkte besingt: „Superfruchtig, superlecker, supersmooth – supergeil“.

Weiter ging es mit der „Kassensymphonie“, die Edeka zur Weihnachtszeit nur im Internet und nicht im Fernsehen zeigt. Neun Edeka-Kassierer ziehen Kekse, Cola und Kaffeepulver über ihre piepsenden Kassen und erzeugen damit das Weihnachtslied „Jingle Bells“.

Den größten Hit erzielte Edeka aber mit ihrem Weihnachtsclip #heimkommen 2015. Über 55 Millionen Menschen haben sich das Video angeschaut. Pünktlich zur Vorweihnachtszeit sorgte der Spot über einen alten, traurigen Mann, der seinen eigenen Tod vortäuscht, um seine Familie bei sich zu haben, für Diskussionsstoff.

Auch 2016 löst Edeka mit dem Weihnachtsclip #zeitschenken Emotionen aus. Ähnlich sentimental und an der Grenze zum Kitsch zeigt er einsame Kinder, die zur Weihnachtszeit alleine spielen müssen. Obwohl die beschriebene Situation wahrscheinlich nahe an der Realität ist und damit das Potenzial für einen Youtube-Hit da ist, bleibt der Clip weit hinter seinem Vorgänger zurück.

Kann EATKARUS mithalten?

Der neue Clip EATKARUS sorgt ebenfalls für Gesprächsstoff. Der Titel setzt sich zusammen aus dem englischen Wort „eat“ für essen und dem Namen Ikarus aus einer griechischen Sage. In dem Mythos bauen sich ein Vater und sein Sohn Flügel, um aus einem Labyrinth zu flüchten.

Im neuen Edeka-Clip geht es um die Flucht aus dem Labyrinth der schlechten Ernährung. „Iss wie der, der du sein willst“, lautet die Botschaft.

Jeder zweite Erwachsene in Deutschland hat Übergewicht. Damit thematisiert der Werbeclip ein Thema, das sehr viele Menschen betrifft. Dennoch löst der dicke Junge nicht jene Emotionen aus, die der einsame Opa im Clip #heimkommen hervor gebracht hat. Das wird den Clip am ganz großen viralen Erfolg hindern.