Der neue Bolzplatz an der Honigwiesenstraße ist offen. Foto: Heike Armbruster

Die Ausgleichsmaßnahmen für das Neubaugebiet Honigwiesenstraße im Vaihinger Westen sind fast fertig, der Bolzplatz ist bereits eröffnet. Ab 2013 wird zudem ein künstlicher Bachlauf geschaffen.

Vaihingen - Der Bolzplatz an der Honigwiesenstraße ist seit einiger Zeit geöffnet. Die Streuobstwiese in den einen Steinwurf weit entfernten Feldern wird womöglich noch im Herbst angelegt. Damit werden die Ausgleichsmaßnahmen für das Baugebiet im Vaihinger Westen fertig sein, bevor das letzte Haus bezogen ist.

Voraussichtlich von Herbst 2013 an wird es an der Honigwiesenstraße noch grüner werden – und das kostenlos für die Anwohner. Denn als Ausgleichsmaßnahme für die Flächenversiegelung im Gewerbegebiet Bondorfer Weg, soll kurz hinter der Gartenzaungrenze des Neubaugebietes ein Feuchtgraben entstehen. Das „temporäre Fließgewässer“ – so heißt es im Planerdeutsch – soll das Gewann Honigwiesen wieder zu dem machen, was ihm einst den Namen gegeben hat: nämlich zu Wiesen. Bislang sind dort Gartengrundstücke und Lagerflächen für Unternehmen. „Weil dies ein Ausgleichsmaßnahme für ein anderes Baugebiet ist, müssen die Anwohner an der Honigwiesenstraße nicht dafür aufkommen“, sagt Hubertus Schumann vom Stadtmessungsamt. Vielmehr soll das Gebiet ein öffentlicher Aufenthaltsort werden.

Es ist nicht der Oberlauf des Nesenbachs, der naturiert wird

Allerdings: Es ist nicht der Oberlauf des Nesenbaches, der in den Honigwiesen renaturiert wird. „Wir wissen nicht, wo sich dessen Quelle befindet“, sagt Wolfgang Ziegler vom Gartenamt. Vor 15 Jahren glaubte man, diese auf dem Gelände des benachbarten VW- und Audi-Zentrums an der Hauptstraße entdeckt zu haben. Doch bereits wenige Jahre später war die Quellfassung ausgetrocknet. Zudem: Wo von Herbst 2013 an der Feuchtgraben entstehen soll, hat es in jüngerer Vergangenheit keinen Bach gegeben. Möglich ist, dass bereits vor Jahrzehnten ein Bach in die unter der Wiese verlaufenden Rohre umgeleitet worden ist. „Wir schaffen dort ein temporäres Fließgewässer neu“, sagt Ziegler. Gespeist werde der Graben vor allem durch Regen. „Dann fließt das Wasser von den Dächern in die Zisternen. Was die Anwohner nicht nutzen, fließt in den Graben “, sagt Ziegler. Ist es lange trocken, führt der Fluss kein Wasser. Bis zu fünf Meter wird der künstliche Bachlauf breit sein und eine der Natur nachempfundene Böschung haben. Der Grünstreifen entlang des Bachs soll 550 Meter lang sein. Er beginnt an der Heerstraße und endet am neuen Bolzplatz. An seiner schmalsten Stelle ist er zehn Meter breit; in Richtung Bolzplatz wird sich das neu gestaltete Gebiet auf 45 Meter öffnen.

Parallel zum Bachlauf wird ein Spazierweg entstehen, an dem Liegestühle – mit Betonfundamenten und Stahlbügeln geschützt – zum Verweilen einladen. „Im Sommer, kann man sich dort prima zum Sinnieren zurückziehen“, sagt Ziegler.

Grünstreifen von der Krehlstraße bis zum Lauchhau

Damit schließe sich das „Vaihinger U“. Denn sobald der Feuchtgraben in den Honigwiesen fertig ist, wird sich ein lückenloser Grünstreifen in U-Form durch Vaihingen ziehen. Dieser beginnt an der Krehlstraße und geht entlang dem Bachlauf in den Honigwiesen über das Sportzentrum West bis zum Wohngebiet Lauchhau-Lauchäcker. Hinter dem Begriff „Vaihinger U“ stehe kein Konzept. „Ich glaube nicht, dass das so geplant war“, sagt Ziegler. Sowohl der Lückenschluss als auch der Begriff für die neue Grüne Lunge Vaihingens hätten sich zufällig ergeben.

Allerdings haben die Arbeiten für den Bachlauf noch nicht begonnen. Denn derzeit verhandelt die Stadt mit den Grundstücksbesitzern, die in den Honigwiesen ihre Gärten haben. Vor dem kommenden Jahr, so schätzt Ziegler, werden die Verhandlungen nicht abgeschlossen sein. „Erst dann werden wir die konkreten Pläne im Vaihinger Bezirksbeirat vorstellen.“