Gro Swantje Kohlhof spielt die Titel­heldin Rebecca Foto: SWR

Bodensee-“Tatort“, der Vorletzte: Wer Action erwartet, wähnt sich bei diesem Sonntagabendkrimi nicht in der ersten Reihe. Die Story lebt von starken Hauptdarstellern.

Stuttgart - Was für ein Kontrastprogramm! Zuletzt die fulminante „Tatort“-Doppelfolge mit Til Schweiger – und nun dies: „Rebecca“, die vorletzte SWR-Produktion vom Bodensee, ist ein ruhiges, bedrückendes Kriminalspiel, mehr Psychostudie als Thriller.

Eine junge Frau wird neben einer brennenden Männerleiche gefunden. Die Ermittlungen ergeben, dass die Frau, die weder ihren Namen noch ihre Eltern kennt, im Alter von zwei Jahren entführt und von dem Toten als Kellerkind in einem sektenartigen Abhängigkeitsverhältnis gehalten wurde.

„Rebecca“ (Regie: Umut Dag; Drehbuch: Marco Wiersch) handelt davon, was mit einem Menschen geschieht, dem von Kindesbeinen an ein irres Weltbild eingebläut wird. Es geht um Machtausübung, Menschenformung, Demütigung. Rebecca ist das lebende Beispiel für einen grausigen Menschenversuch.

Eine solche Geschichte steht und fällt mit ihren Darstellern – und sie steht mehr, als dass sie fällt. Dies liegt in erster Linie an Gro Swantje Kohlhof, die die Titelheldin Rebecca unglaublich eindringlich gibt. Stark auch Sebastian Bezzel als Hauptkommissar Kai Perlmann, der Einzige, der anfangs zu Rebecca einen Zugang findet.

„Tatort – Rebecca“, Sonntag, ARD, 20.15 Uhr.