Das Opernhaus in Stuttgart muss dringend saniert werden Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Mit der Sanierung des Opernhauses in Stuttgart sollen auf dem Areal der Staatstheater zudem 12000 Qadratmeter mehr Nutzfläche entstehen.Das Finanzministerium hält die Pläne für „nicht realisierbar“.

Stuttgart - Als „Jahrhundertbeschluss“ sieht Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) einen Kabinettsentscheid zur Sanierung des Opernhauses und der Erweiterung des Staatstheater-Areals in Stuttgart. 12000 Quadratmeter Nutzfläche zusätzlich seien notwendig, hatten seit 2014 unteschiedliche Studien zu den Arbeitsabläufen im größten Dreispartenhaus Europas (Oper, Ballett, Schauspiel) ergeben.

Überraschender Stopp aus dem Finanzministerium

Jetzt überrascht das Finanzministerium mit einer Einschätzung aus dem Amt für Vermögen und Bau. Bezogen auf eine jüngste Studie heißt es in dem unserer Zeitung vorliegenden Papier: „Der im Gutachten rechnerisch ermittelte Bedarf zusätzlich zu bauender Fläche kann nicht innerhalb der festgelegten städtebaulichen Parameter umgesetzt werden.“

Zweiter Tiefschlag für das Projekt Staatstheater-Sanierung

Im Klartext: Am angestammten Standort von Opernhaus und Schauspielhaus im Stuttgarter Zentrum sieht das Finanzministerium keine Chance, die 1000 technischen und 400 künstlerischen Arbeitsplätze der Staatstheater zukunftsfähig einzurichten. Die negative Einschätzung aus dem Finanzministerium kommt nur wenige Wochen nachdem Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn Überlegungen für eine mehrjährige Zwischenspielstätte von Oper und Ballett im ehemaligen Paketpostamt am Nordbahnhof aus Kostengründen gestoppt hatte.

Zeitpläne sind hinfällig

Seit mehr als 20 Jahren wird in Stuttgart über die Sanierung des Opernhauses und die Erweiterung der Staatstheater-Nutzflächen diskutiert. Und schon jetzt ist der Zeitplan der Landesregierung, 2024 nach dem Auszug von Oper, Ballett und Werkstätten mit den Arbeiten zu beginnen, hinfällig. Nun aber könnte gar das Gesamtprojekt in Frage gestellt sein.