Um die Ausbreitung einer in Großbritannien aufgetretenen neuen Variante des Coronavirus zu verhindern, dürfen aus dem Königreich kommende Passagiermaschinen vorerst nicht mehr in den Niederlanden landen. Auch Deutschland erwägt diesen Schritt.
Amsterdam - Auf dem Airport Amsterdam-Schiphol kommt es wegen des coronabedingten Einreisestopps für Flugpassagiere aus Großbritannien zu Ausfällen. Betroffen sind Verbindungen von und nach London, wie der internationale Flughafen am Sonntag auf seiner Internetseite mitteilte. Schiphol ist ein wichtiges Drehkreuz in Westeuropa.
Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien hatten die Niederlande kurzfristig beschlossen, Flugpassagiere aus dem Vereinigten Königreich nicht mehr einreisen zu lassen. Das Verbot soll bis zunächst bis zum 1. Januar gelten, hatte die niederländische Regierung am frühen Sonntagmorgen mitgeteilt.
Auch für Deutschland ist die die Einschränkung des Flugverkehrs aus dem Königreich eine „ernsthafte Option“. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Kreisen des Bundesgesundheitsministeriums erfuhr, gelte dies wegen einer neuen Variante des Coronavirus auch für Südafrika. In den Niederlanden dürfen bereits vorerst keine Flugzeuge mehr aus Großbritannien landen.
Mutation bisher in Deutschland nicht aufgetaucht
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die Entwicklung in Großbritannien werde sehr genau verfolgt. „Mit Hochdruck“ würden die von dort vorliegenden Informationen zu der Mutation ausgewertet. Die Bundesregierung sei dazu auch in Kontakt mit ihren europäischen Partnern.
Die Niederlande hatten die dort vorerst bis zum 1. Januar geltenden Einschränkungen damit begründet, dass die Mutation des Coronavirus sich leichter und schneller verbreiten soll und schwieriger zu entdecken sei. Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, schrieb am Sonntag bei Twitter, in Deutschland sei die Mutation bisher nicht aufgetaucht.