Filderstadt hat das ehemalige Ibis-Hotel in Bonlanden gekauft, ab Januar will sie dort Geflüchtete unterbringen. Foto: Caroline Holowiecki

Filderstadt kommt bei der Beherbergung von Geflüchteten an seine Grenzen. Nun wurde ein leer stehendes Hotel in Bonlanden erworben. Damit ist eine Belegung von Hallen erst mal abgewendet.

Schon im Oktober hat die Stadtverwaltung von Filderstadt Alarm geschlagen. Bis Ende des Jahres werde es nicht genügend Plätze für all die Geflüchteten geben, die in die Kommune kommen. Allein 472 Personen aus der Ukraine waren es aktuell am 13. Dezember. Hinzu kommen viele Menschen aus anderen Ländern. „Die kommen nach wie vor und weiterhin in großer Zahl“, sagt der Filderstädter Oberbürgermeister Christoph Traub. Zehn bis 16 zusätzliche Personen weist der Landkreis Esslingen Filderstadt zu – pro Woche. Das Stadtoberhaupt spricht im Zusammenhang mit der Unterbringung von Geflüchteten von einer Daueraufgabe, „weil es auf unserer Welt einfach zu viele Krisenherde gibt“.

 

62 Zimmer stehen zur Verfügung

Nun hat die Stadt Nägel mit Köpfen gemacht. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats hat Christoph Traub bekannt gegeben, dass die Stadt das ehemalige Ibis-Hotel an der Rainäckerstraße in Bonlanden gekauft hat. Es hatte zuletzt einige Monate lang leer gestanden. Ab Mitte oder Ende Januar sollen in dem Gebäude am Rand des Gewerbegebiets Geflüchtete einquartiert werden. 62 Zimmer gibt es in dem ehemaligen Businesshotel.

Die Belegung von Hallen ist damit erst einmal vom Tisch, betont der Verwaltungschef. „Wir erarbeiten gerade noch ein Konzept, wie die Betreuungs- und Belegungssituation aussehen soll“, sagt er. Rund 5,9 Millionen Euro hat die Stadt für das Hotel gezahlt. „Es bleibt zunächst im Eigentum der Stadt“, sagt Christoph Traub, über eine mögliche Nachnutzung müsse man sich zu gegebener Zeit Gedanken machen.

Informationsveranstaltung im Januar

Für Anwohner und andere Interessierte soll es am 10. Januar ein Nachbarschaftsgespräch zu dem Thema geben. Das mache man bereits seit der ersten Flüchtlingskrise 2015 in Filderstadt so, erklärt Christoph Traub. „Das halten wir für geboten.“ Zu dem Termin werde gesondert eingeladen.