Michael Burkhardt von der Dorfgemeinschaft (hier mit dem Siegermodell) ist vor allem von der Funktionalität des Siegerentwurfs aus dem renommierten Büro Wulf Architekten überzeugt. Foto: Norbert J. Leven

Neue Turn- und Festhalle für den Leinfelden-Echterdinger Stadtteil Musberg: Das Stuttgarter Büro Wulf Architekten gewinnt den Wettbewerb für das Projekt in der Ortsmitte.

Leinfelden-Echterdingen - Knapp sieben Stunden hat die Jury am Montag in der Echterdinger Zehntscheuer getagt, dann stand, wie Oberbürgermeister Roland Klenk sagte, „ein einstimmiges Ergebnis“ fest. Das renommierte Stuttgarter Büro Wulf Architekten, unter anderem verantwortlich für die Planung der Landesmesse in Echterdingen, hat den von der Stadt L.-E. ausgelobten Planungswettbewerb für den Neubau der Turn- und Festhalle in Musberg gewonnen.

„Wir gehen davon aus, dass dieser Entwurf auch umgesetzt wird“, sagte der Rathauschef im Anschluss an die Jurysitzung unter dem Vorbehalt, dass sich in der nun anschließenden Verhandlungsphase mit dem Büro des Wettbewerbssiegers und dem der zweitplatzierten Architekten Ackermann und Raff keine unüberwindbaren Hürden auftürmen. Drei von insgesamt 19 Büros waren zur Endrunde zugelassen.

Sport wird die Nutzung dominieren

Ausschlaggebend für die Jury, in der durch Michael Burkhardt (Dorfgemeinschaft) und Joachim Beckmann (TSV Musberg) auch die Hauptnutzer der künftigen Halle mitgewirkt haben, waren die innere und äußere Funktionalität des Entwurfs, die neue Küche und der neue Saal, in dem, wie Beckmann sagte, „die Festnutzung dem Sport untergeordnet sein wird“.

Der „wirtschaftliche Entwurf“ hat nach den Worten der Ersten Bürgermeisterin Eva Noller die Nahtstelle zwischen Alt- und Neubau am besten gelöst. Altbau ist in diesem Fall der jüngere Teil des heutigen Ensembles, dessen 66 Jahre alter Hallentrakt abgerissen und ersetzt werden soll.

Mehr Nutzfläche als gefordert

Beckmann und Burkhardt waren nach der Jurysitzung vor allem über die künftig zur Verfügung stehende Nutzfläche erfreut. Sie beträgt bei beiden Entwürfen circa 1300 Quadratmeter und übertrifft damit die im Raumprogramm geforderten 1176 Quadratmeter. Am Siegerentwurf gefällt auch eine weiteres, in der Ausschreibung genanntes Detail: ein adäquates Entrée. Der alte Eingang vom Turnerweg her bleibt zwar erhalten, der neue Hauptzugang zum Foyer, in das ein Fahrstuhl eingebaut wird, soll künftig vom Sportplatz her erfolgen. Umfangreiche Umbauten sind auch im Restaurant vorgesehen.

Während es beim voraussichtlichen Investitionsvolumen mit 6,9 Millionen Euro eine „Punktlandung“ (OB Klenk) geben könnte – diese Summe hat der Gemeinderat im Juni 2015 als Obergrenze definiert –, zeigt sich das Rathaus von L.-E. auch beim Zeitplan für das Projekt optimistisch. „Nach Fasching 2017“ nannte der OB am Montag als Wunschtermin für den Start der Bauarbeiten, die voraussichtlich 20 Monate dauern werden. Vereine und Sport müssen sich deshalb auf einen Winter ohne Veranstaltungs- und Trainingsfläche einstellen. Laut Beckmann beginnt beim TSV bereits jetzt die Planung für die Überbrückung und die Suche nach Ausweichmöglichkeiten.

Baubeschluss im Herbst geplant

Die Gremien des Gemeinderats sollen laut der Baubürgermeisterin „vielleicht noch im April, spätestens aber im Mai“ dieses Jahres den förmlichen Planungsbeschluss fassen. Darauf könnten dann nach den Sommerferien der Baubeschluss und die Ausschreibung der Abriss- und Neubauarbeiten erfolgen. Für die Ausstellung der Siegerentwürfe hat die Stadt noch keinen Termin festgelegt.