"Ratten sind die besten Tiere für Kinder"

Frau du Mont, wie motivieren Sie Ihre zwei Jahre alte Hündin Yuma, wenn sie lustlos ist?
Yuma ist ein Terrier, und wenn sie im Garten einen Vogel oder ein Eichhörnchen sieht, rastet sie raus, bellt oder buddelt. Sie hat nie keine Lust. Das Witzige ist, sie schläft länger als wir. Wenn wir um 8 die Küchenjalousie hochziehen, liegt sie noch auf dem Rücken. Wenn sie wach ist, trottet sie an und gähnt. Wie ein Morgenmuffel.

Hört Yuma auf Sie?
Nein. Wir haben sogar mal überlegt, einen Hundeprofi zu holen. Mittlerweile können wir ohne Leine Gassi gehen, aber sobald eine Maus oder ein Hase auftaucht, ist Yuma weg.

In der Hundeshow "Sitz! Platz! Aus" darf Ihnen so was aber nicht passieren. 
Wir hatten einen Patenhund, Emil, mit dem wir einen Parcours üben mussten. Mehr darf ich nicht verraten. Jedenfalls hat Emil auch nicht das gemacht, was mein Mann sagte. Aber das wusste ich vorher. Zu Hause macht auch keiner, was mein Mann sagt.

Treten Sie in der Show auch mit Yuma auf? 
Da bringt keiner seinen eigenen Hund mit. Yuma kann auch gar keine Kunststücke. In die Sendung kommen andere, auch Rettungs- und Suchhunde.

Wie war die Arbeit mit einem fremden Hund? 
Nur mein Mann hat mit ihm gearbeitet, ich habe Emil gestreichelt und ihm Leckerlis gegeben. Ich hatte es gut. Ansonsten sind das gut erzogene Hunde, die horchen, wenn man ihnen was sagt. Keine Hunde wie Yuma, die machen, was sie wollen.

Gab es besonders knifflige Aufgaben? 
Es gab zum Teil merkwürdige Fragen und Antworten, die wahr sind, bei denen wir aber sagten, das kann nicht sein. Zum Beispiel dürfen Hunde ungekochte Hühnerknochen essen. Das wussten wir nicht.

Sie sagten mal "Seit wir einen Hund haben, halten wir noch fester zusammen".
Die ganze Familie ist in den Hund verliebt. Meine Eltern nehmen Yuma immer freiwillig mit, wenn sie auf die Kinder aufpassen. Früher waren wir auch überhaupt keine Spaziergänger, jetzt gehen wir jeden Tag raus und sind alle zusammen unterwegs.

Was kann Yuma besonders gut? Buddeln. Wir haben im Garten einen Zaun, durch den sie anfangs durchgepasst hat, weil die Stäbe zu breit waren. Dann haben wir Maschendrahtzaun befestigt, und sie hat sich unten durchgebuddelt. Als wir am Boden Maschendrahtzaun angebracht haben, hat sie sich auch darunter durchgegraben. Jetzt haben wir Dachpfannen unter dem Zaun. Sie buddelt sich immer noch durch.

Sie engagieren sich für Tierschutz und gegen Tierversuche, zum Beispiel bei Peta. Warum? 
Ich habe neben meinem Studium in der Pharmakologie gearbeitet und hatte mit Tierversuchen zu tun. Damals habe ich gelernt, dass manche Versuche notwendig sind wie in der Epilepsie. Für Kosmetika oder Putzmittel halte ich sie für absolut überflüssig, da so viele Einzelstoffe schon an Tieren getestet wurden. Die Komponenten werden zusammengesetzt, deshalb muss das Endprodukt nicht noch mal an Tieren getestet werden.

Sie sind Schirmherrin des Geniushofs. Dort werden behinderte Kinder und Erwachsene mit Hunden therapiert. 
Man sieht schon bei der Delfintherapie mit Kindern, dass Tiere Wärme geben. Hunde tun das besonders: Sie sind kuschelig, reagieren, wenn man sie anspricht, sie hören einem zu, und, so komisch sich das anhört, sie geben Liebe zurück. Sie geben so viel und dadurch so viel Lebensfreude.

Sie hegen auch eine Leidenschaft für Ratten. 
Ich liebe Ratten und hatte immer welche als Haustiere. Mein Mann hat mich mit Sheila kennengelernt. Gott, ist die schräg, muss er gedacht haben. Ratten sind neben Hunden auch die besten Tiere für Kinder. Sie sind unglaublich schlau. Am besten hält man sie einzeln, denn sie gewöhnen sich schnell an Menschen. Eine meiner Ratten folgte mir immer - und sie hat aufs Wort gehört. Wenn ich gesagt habe, komm, essen wir was, rannte sie in die Küche und machte vor dem Kühlschrank Männchen. Mein Mann war in dieses Tier so verliebt, dass wir nach ihr drei weitere Ratten hatten.

RTL II, Dienstag, 20.15 Uhr