Noch müssen die Kinder warten, Sportunterricht an den Schulen und in Vereinen ist derzeit nicht erlaubt. Foto: /Lichtgut/Leif Piechowski

In der neuen Sporthalle auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch gibt es auch eine Bewegungswelt mit Trampolin und Tarzanbahn. Privatpersonen können diese mieten, wenn das Infektionsgeschehen ist zulässt. Die Halle selbst war lange ein Sorgenkind.

Degerloch - Bewegung kommt in der Pandemie bei vielen zu kurz. Für die Schulen ist noch immer nicht absehbar, von wann an Sportunterricht wieder möglich ist. Da ist die geplante Eröffnung der Bewegungswelt in der neuen Sporthalle auf der Waldau zum 1. Mai eine gute Nachricht. Abhängig ist aber freilich auch dieser Termin vom Infektionsgeschehen.

Es ist eine Art Indoor-Spielplatz. „Die Bewegungswelt Waldau fördert ganzheitlich die Motorik von Kindern im Alter von etwa vier bis 15 Jahren“, schreibt die Pressestelle der Stadt. Geboten seien verschiedene Kletter, Sprung-, Balancier- und Hangelmöglichkeiten. „Von einem Klettergerüst auf drei Metern Höhe können die jungen Nutzerinnen und Nutzer in ein mit Schaumstoffwürfeln gefülltes Becken springen oder rutschen. Ein Trampolin mit Bungee-Longe und eine Tarzanbahn sind ebenfalls integriert“, nennt die Pressestelle einige Details.

In einem ruhigeren Bereich könnten Kinder mit Schaumstoffwürfeln, -zylindern und -keilen bauen oder turnen. „Die abwechslungsreichen Materialien und Bewegungsgeräte festigen die entwicklungsrelevanten Fähigkeiten und schulen verschiedene Bewegungsformen. Mit der Bewegungswelt Waldau erhält die Eiswelt Stuttgart also eine Nachbarin mit großem Erlebniswert“, wirbt die Stadtverwaltung.

Was die Nutzung kostet

Schulen, Kindergärten oder auch Privatpersonen können diese künftig mieten. Was dafür zu zahlen ist, hat der Gemeinderat vor Kurzem beschlossen. Für 60 Minuten zahlen Vereine neun Euro, Kindergärten und Schulen 18 Euro und Privatpersonen 70 Euro. Drei Stunden kosten 27 Euro für Vereine, 54 Euro für Kitas und Schulen und 180 Euro für alle anderen. Die Preise für Privatpersonen seien vergleichbar mit anderen Bewegungswelten in der Umgebung, heißt es in der Beschlussvorlage des Gemeinderats.

Wer die Bewegungswelt bucht, kann dann mit bis zu 15 Personen kommen. Der Stundenpreis bezieht sich unabhängig von der genauen Personenzahl auf den kompletten Bereich. Bevor der Spaß beginnt, erhalten alle Nutzer eine Einweisung. Privatpersonen können die Bewegungslandschaft also beispielsweise für einen Kindergeburtstag mieten. Wie genau das geht, darüber will die Stadt noch einmal informieren, sobald die Infektionszahlen eine Öffnung tatsächlich erlauben.

Indes ist die neu gebaute Sporthalle auf der Waldau inzwischen nutzbar – wegen Corona aber nur für die Vorbereitung des Sportabiturs sowie für Spitzen- und Kadersportler. Allerdings können die Umkleiden noch nicht betreten werden. Das sei bisher aber unproblematisch gewesen, da sich die Schüler in der Waldschule und die Sportler zu Hause umziehen. Abgesehen von dieser Einschränkung könnte die Halle auch jederzeit für alle anderen Schüler und Vereine öffnen, sobald die Pandemielage das zulasse, schreibt die Pressestelle.

Wer für die Schäden aufkommt

Die Eröffnung der Sporthalle auf der Waldau hatte sich mehrfach verschoben, zuletzt wegen zweier Wasserschäden. Der Wasserschaden, der beim Verlegen des Sportbodens entstanden war, sei inzwischen behoben, und der Sportboden seit Mitte Januar wieder hergestellt, heißt es in der Stellungnahme der Stadt.

Mit der Sanierung des zweiten Wasserschadens im Bereich der Umkleiden im nördlichen Teil der Halle sei nach einer aufwändigen Trocknung begonnen worden. Dieses Projekt sei jedoch etwas umfangreicher und werde voraussichtlich bis in die Sommerferien andauern. Aus diesem Grund können die Umkleiden noch nicht genutzt werden.

Die Stuttgarter Stadtverwaltung schätzt die Kosten, um den Wasserschaden am Sportboden zu beheben, auf etwa 75 000 Euro, abschließend könne dieser aber noch nicht beziffert werden. „Die Landeshauptstadt Stuttgart bemüht sich, den Schadensverursacher zu ermitteln. Sollte dies gelingen, werden diesem die Kosten angelastet“, schreibt die Pressestelle. Die Sanierungskosten für den Wasserschaden in den Umkleiden seien noch unklar, ebenso die Antwort auf die Frage, wer diese übernehme.