Ulrike Brittinger, Leiterin des Staatlichen Schulamtes (rechts), überreichte Sabine Oehlschlägel einen Blumenstrauß. Foto: Bernd Zeyer

Sabine Oehlschlägel ist offiziell in ihr Amt als neue Leiterin der Gutstav-Werner-Schule eingeführt worden. Den Wechsel an die Fürfelder Straße bezeichnet sie als „beste berufliche Entscheidung, die ich jemals treffen konnte.“

Rot - Eigentlich ist Sabine Oehlschlägel schon seit gut einem Jahr Chefin der Gustav-Werner-Schule für geistig Behinderte (GWS). Seit Freitag freilich hat sie noch einen höheren Posten inne: Bei ihrer offiziellen Einsetzung als Schulleiterin wurde sie zur „Schulkönigin“ erhoben und bekam eine selbst gebastelte Krone auf den Kopf gesetzt.

Seit 1998 in Rohr

„Ich bin stolz darauf, die Geschicke der Gustav-Werner-Schule leiten zu dürfen“, sagte Oehlschlägel sichtlich bewegt. Dass sie im Jahr 1998 an die Fürfelder Straße gewechselt war, wo sie zunächst als Klassenlehrerin arbeitete, bezeichnete sie als „beste berufliche Entscheidung, die ich jemals treffen konnte.“ Angefangen hatte das Berufsleben der gebürtigen Stuttgarterin 1976, als sie in Reutlingen ihr Studium der Sonderpädagogik begann, das sie vier Jahre später abschloss. Ihre weiteren Stationen führten sie an die Heilbrunnenschule nach Möhringen und an die Waldburgschule nach Rohr. 1998 landete sie schließlich in Rot. 2004 wurde Sabine Oehlschlägel Konrektorin. Ihr ehemaliger Chef war bei der Einsetzungsfeier in der Schulturnhalle ebenfalls zu Gast. Gleich drei Geschenke hatte Rüdiger Hezel seiner Nachfolgerin mitgebracht: Einen bunten Blumenstrauß, der die Vielseitigkeit der Aufgaben symbolisieren sollte, eine Flasche Wein der Sorte „Regent“, deren Etikett Hezel anlässlich Oehlschlägels neuer Rolle in „Regentin“ umgeschrieben hatte, und schließlich einen Ring mit dem eingravierten Namen von Gustav Werner.

Konrektoren-Stelle soll bald besetzt werden

Blumen hatte auch Ulrike Brittinger, der Leiterin des Staatlichen Schulamtes, dabei. „Sie sind heute die Königin“, sagte Brittinger in Anlehnung an Oehlschlägels kurz zuvor erfolgte Krönung, schlug aber auch ernstere Töne an. Das Schulsystem befinde sich in einem großen Wandel, diese Herausforderung anzunehmen sei die Aufgabe von Schulleitung und Lehrerkollegium. Was die Gustav-Werner-Schule betreffe, so stünden mit dem Campus Rot und mit der weiteren Umsetzung der Inklusion zwei wichtige Vorhaben an. Damit Oehlschlägel tatkräftige Hilfe zur Seite gestellt wird, solle die momentan vakante Konrektoren-Stelle bald besetzt werden.

„Sie leben dieses Amt“, sagte Hayo Raich, Betriebsratsvorsitzender der Firma Dürr. Er kündigte an, dass seine Firma die Partnerschaft mit der GWS fortführen werde.

Aus dem Nähkästchen plauderte Klaus Rosenfeldt, der Leiter der Helene-Schoettle-Schule. Er kennt Sabine Oehlschlägel seit 35 Jahren. Er erinnere sich noch gut an ein gemeinsames Essen in einem griechischen Restaurant in Reutlingen. Dabei sei Oehlschlägel, die damals mit ihrem Sohn Matthias schwanger war, die Fruchtblase geplatzt. Statt in Panik zu verfallen, habe die werdende Mutter erst in aller Ruhe noch ein paar Bissen gegessen, um sich dann von ihrem Ehemann in ein Krankenhaus nach Stuttgart fahren zu lassen. Für Rosenfeldt ist klar: „Wer so abgeklärt reagiert, der ist bestens für die Hektik des Schulalltags gerüstet.“