Der neue ICE 4 bei einer Präsentation in Berlin. Foto: dpa

Die ICE-Familie bekommt Zuwachs: Am Mittwoch stellt die Bahn den neuen Hochgeschwindigkeitszug ICE 4 vor. Er bringt es zwar höchstens auf 250 Stundenkilometer. Dafür hält der Innenraum viel Neues für Fahrgäste bereit.

Berlin - Der neue Hochgeschwindigkeitszug ICE 4 hält einige Neuigkeiten für Fahrgäste bereit.

Mehr und bessere Sitzplätze

Die Deutsche Bahn sieht in dem ICE 4 einen „Nutzflächen-Champion“, weil er 830 Sitzplätze bietet. Ein Viertel davon befindet sich in der ersten Klasse. Die hohe Zahl an Sitzplätzen ist möglich, weil die Wagen länger sind und im Inneren weitgehend auf Schränke für Steuersysteme verzichtet wurde. Um viele Sitzplätze und trotzdem Beinfreiheit zu ermöglichen, gleiten die Rückenlehnen beim Verstellen in die Sitzschale. Die neu entwickelten ergonomischen Sitze wurden laut Bahn bereits in der Bestandsflotte getestet.

Bessere Klimaanlagen

Die Klimaanlagen in ihren Zügen haben der Deutschen Bahn schon allzu oft Probleme beschert. Die Klimaanlage im ICE 4 wurde technisch weiterentwickelt und besteht nun aus zwei Kältekreisläufen. Fällt einer aus, funktioniert die Anlage trotzdem weiter. Zudem ist sie nun für Umgebungstemperaturen von minus 25 bis plus 45 Grad Celsius ausgelegt - und damit deutlich leistungsfähiger als die bisherigen Anlagen.

Erstmals Fahrradstellplätze

Bisher können Fahrgäste kein Fahrrad im ICE mitnehmen - das wird nun möglich. Der ICE 4 verfügt in einem Endwagen über acht Stellplätze. Da das Angebot begrenzt ist, müssen sie reserviert werden. Wer sein Fahrrad mitnimmt, findet seinen Sitzplatz direkt im angrenzenden Abteil der zweiten Klasse.

Lichtfarbe je nach Tageszeit

Im gesamten Fahrgastraum wartet der ICE 4 mit einem neuen Lichtkonzept auf: Die Lichtfarbe und die Lichtintensität sollen sich der Tageszeit anpassen - von kühlem Blau bis zu warmem Rot.

Besondere Ausstattung für Rollstuhlfahrer

Der ICE verfügt über einen eingebauten Hublift, mit dem Rollstuhlfahrer in den Zug gelangen können. Er kann über einen Taster außen angefordert werden und führt in einen Großraumwagen mit breiterem Gang, in dem auch das Wenden eines Rollstuhls möglich sein soll. Der Stellplatz für Rollstuhlfahrer ist mit einem höhenverstellbaren Tisch ausgestattet. Dort sind sowohl eine Notruftaste als auch eine Servicetaste angebracht, über die das Bordpersonal gerufen werden kann. Auch das WC in dem Wagen ist für Rollstuhlfahrer ausgelegt.

Testbetrieb startet in wenigen Wochen

Noch in diesem Herbst sollen die ersten ICE 4 ihren 14 Monate währenden Probebetrieb aufnehmen, davon zwölf mit Fahrgästen an Bord. Der Testbetrieb soll die Zuverlässigkeit der Technik testen und helfen, „Kinderkrankheiten“ noch rechtzeitig abzustellen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 gehen die ersten ICE-4-Züge dann in den Regelbetrieb.