Pendler der S2 konnten vor Kurzem in den neu gestalteten S-Bahn-Wagen mit mehr Platz für Gepäck, Räder und Co. Platz nehmen. Foto: Eva Schäfer

Vor Kurzem rollten auf der S-Bahn-Linie S2 Wagen im neuen Outfit, die auch mehr Platz für Räder und Kinderwagen bieten. Doch warum war der Einsatz eher eine Ausnahme?

Die Farbe des Polsters ist ein dunkles Blau, das Abteil ist geräumiger und die Monitore mit den Infos sind über die einzelnen Wagen in der Mitte angebracht. Vor Kurzem fiel den Fahrgästen in der S-Bahn-Linie 2 auf ihrer Fahrt zwischen Schorndorf in Richtung Fellbach auf, dass sich das Outfit der Wagen etwas verändert hatte. „Wow, die neue Bahn ist cool“, sagten einige junge Fahrgäste, die am Halt in Winterbach warteten, recht angetan.

 
In der S-Bahn soll es künftig mehr Platz für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder geben. Foto: Eva Schäfer

Einsatz der neu designten Wagen auf der S2 war einem Engpass geschuldet

Doch der Auftritt der neu designten Wagen war zunächst ein kurzer und eher eine Ausnahme. Wie ein Bahnsprecher mitteilte, habe am 29. April die Leitstelle der S-Bahn in Plochingen kurzfristig einen Zug mit den umgebauten Fahrzeugen auf die Linie S2 disponiert. „Damit haben wir Fahrzeuge, die kurzfristig nicht verfügbar waren, auf dieser Linie kompensiert“, erklärte der Bahnsprecher. Die S-Bahn Stuttgart setze aktuell 15 mit dem Redesign modernisierte Fahrzeuge im laufenden S-Bahn-Betrieb ein. In den nächsten beiden Wochen sollen bis zu fünf weitere folgen.

Die mit zusätzlichen Mehrzweckbereichen und übersichtlicher Fahrgastinformation ausgestatten S-Bahnen würden vorrangig auf der S1 eingesetzt. Hintergrund sei, dass zum einen die Baureihen „BR 423“ und „BR 430“ nicht miteinander gekuppelt werden können. Das gelte zum anderen auch für die Fahrzeugtypen „BR 430 alt“, die seit 2013 im Einsatz sind, und „BR 430 neu“, die seit 2022 in Betrieb sind.

 

Die modernisierten S-Bahnen kommen auch als S4-Pendel zum Einsatz

Deshalb setze, so der Sprecher, die S-Bahn Stuttgart auf allen Linien jeweils Fahrzeuge des gleichen Fahrzeugtyps ein. Die modernisierten S-Bahnen würden daher auf der nachfragestärksten Linie zwischen Herrenberg und Kirchheim/Teck rollen. Das habe den zusätzlichen Vorteil, falls bei den ersten Betriebseinsätzen nach dem Umbau Auffälligkeiten auftreten würden, die Züge unmittelbar an die S-Bahn-Werkstatt in Plochingen angebunden wären. „Bisher sind wir mit dem Einsatz der umgebauten Fahrzeuge sehr zufrieden. Die neuen Bahnen fahren betrieblich stabil“, teilt der Bahnsprecher mit.

Wenn zusätzlich einzelne neue Fahrzeuge verfügbar seien, kämen diese derzeit auch als S4-Pendel zwischen Marbach am Neckar und Backnang zum Einsatz.