Langwieriges Bauprojekt: Schwaikheims neue Mitte Foto: Gottfried Stoppel

Der Verkauf der 46 Wohnungen in Schwaikheims neuer Mitte an einen zunächst unbekannten Investor hätte besser kommuniziert werden müssen, kommentiert unsere Redakteurin.

Schwaikheim - Das ist wohl gründlich schiefgegangen: Völlig überraschend erfahren die Schwaikheimer Bürger, dass sämtliche Wohnungen der neuen Ortsmitte an einen Investor verkauft worden sind. Persönliche Pläne vom Eigenheim platzen – einfach so. Dass angeblich auch Gemeinderäte und die Verwaltung von der Nachricht überrascht wurden, macht es keineswegs besser. Wer wen wann worüber informiert hat und wer letztlich dafür gesorgt hat, dass die Information an die Öffentlichkeit gelangt, ist im Dickicht der widersprüchlichen Aussagen der Beteiligten nur schwer nachzuvollziehen.

Schlechte Kommunikation

Fest steht aber: Die Kommunikation durch die Kreisbaugruppe und die Verwaltung war mangelhaft und hat nicht dazu beigetragen, Vertrauen zu schaffen. Dabei wäre ein Vertrauensgewinn dringend nötig bei diesem Bauprojekt, das in der Vergangenheit bereits zu viel Unruhe im Ort geführt hat. Zusätzliche Irritationen rief die Geheimniskrämerei um den Namen des Investors hervor, der sich offenbar erst am Mittwoch gegenüber der Lokalzeitung als solcher zu erkennen gab. Bis dahin hatte es in der Bürgerschaft wilde Spekulationen gegeben – eine Entwicklung, die absehbar war, aber nicht im Interesse der Verantwortlichen gewesen sein kann.

Denn in diesen Zeiten, in denen Wohnungsnot und überteuerte Mieten ein Dauerthema sind, dürften viele Menschen mit dem Wort „Investor“ eher negative Erwartungen verbinden und sich möglicherweise fragen: Wird es durch diesen Verkauf in der Neuen Mitte noch bezahlbaren Wohnraum geben, erschwinglich für junge Familien und ältere Menschen?

Um das Vertrauen der Schwaikheimer zurückzugewinnen, müssen die Beteiligten in den kommenden Tagen wohl noch einige Fragen beantworten.