Polizeistreife in der Königstraße. Foto: dpa

In Stuttgart haben es Betrüger mit einer neuen Masche vor allem auf Senioren abgesehen. Auch auf Firmen haben es Betrüger mit einem neuen Trick abgesehen.

Stuttgart - In Stuttgart haben es Betrüger mit einer neuen Masche vor allem auf Senioren abgesehen: Ein unbekannter Täter gab sich nach Polizeiangaben vom Freitag bei einer 86-Jährigen telefonisch als Bankangestellter aus.

Dabei kündigte er einen Besuch der Polizei an - angeblich um ihre Geldscheine auf Fälschungen zu überprüfen. Ein Komplize klingelte daraufhin bei der Seniorin, gab sich als Kriminalbeamter aus und nahm das Bargeld mit.

Als sie der Betrüger dann aufforderte, weiteres Geld von der Bank abzuheben, wurde die Frau skeptisch und rief die Polizei. Das Täter-Duo war aber nach dem Betrug am Mittwoch bereits geflüchtet. Von den Männern fehlte zunächst jede Spur.

Neue Betrugsversuche gegen Firmen

Unterdessen warnt das Landeskriminalamt (LKA) Firmen vor betrügerischen Anrufen und E-Mails, mit denen Zahlungen erschlichen werden. Der Schaden des sogenannten „Geschäftsführerbetrugs“ (Englisch: „CEO-Fraud“ oder „Fake President“) gehe in die Millionen, sagte eine LKA-Sprecherin am Freitag in Stuttgart. Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm wies auf dieses gravierende Problem hin.

Hierbei geben sich die Betrüger zunächst am Telefon als Geschäftspartner aus und verlangen hausinterne Telefondurchwahlen oder E-Mail-Adressen zahlungsberechtigter Firmenmitarbeiter in der Geschäftsführung oder Buchhaltung. Im weiteren Verlauf des Kontakts dringen die Betrüger - also die falschen Chefs - per Mail auf die Überweisung hoher Geldbeträge, etwa für den Kauf einer Firma. Hierbei nutzen sie auch Infos aus dem Internet über den Lebenslauf oder die Dauer der Betriebszugehörigkeit, um das Betrugsopfer zu manipulieren.

LKA und IHK appellierten an die Südwest-Unternehmen, mit sensiblen Daten vorsichtig umzugehen. „Man muss auch aufpassen, was man in sozialen Netzwerken und auf Karriere-Plattformen im Internet von sich preisgibt“, so die LKA-Sprecherin. „Wenn man sich unsicher ist bei Überweisungen, muss man sich nochmal rückversichern und man darf bloß nichts überstürzen.“