Die Bärte sind ihr Markenzeichen: ZZ Top bei einem Auftritt in der Stuttgarter Schleyer-Halle. Foto: Horst Rudel/Archiv

Die Stadt Bietigheim-Bissingen bietet von diesem Jahr an eine neue Open-Air-Konzertreihe unter dem Viadukt an. Zum Auftakt gibt’s Blues-Rock und Schlager. Der Veranstalter ist im Kreis Ludwigsburg kein Unbekannter.

Bietigheim-Bissingen - Die Stadt Bietigheim-Bissingen hat schon lange nach einem neuen Veranstaltungsformat gesucht, nun kann sie zu Beginn des Jahres einen echten Kracher verkünden: Künftig soll es in jedem Sommer drei Open-Air-Konzerte auf dem Festplatz unter dem Viaduktgeben. Den Auftakt machen die Blues-Rocker von ZZ Top am 26. Juni. Zwei Tage später, am Freitag, 28. Juni, tritt Dieter Thomas Kuhn mit seiner Band auf. Was der dritte Act sein wird, steht noch nicht offiziell fest, aber Stefan Benning, der Kulturamtsleiter der Stadt, deutet an: „Möglicherweise ist es etwas in Richtung Rap.“

Mit dem neuen Format reagiert die Stadt Bietigheim-Bissingen auf eine „massive Nachfrage“ in der Bevölkerung nach Live-Konzerten unter freiem Himmel. 2016 trat im Rahmen der Reihe „Monsters of Rock“ Ritchie Blackmore, Gitarrist und Gründungsmitglied der Band Deep Purple, unter dem Viadukt auf. Seitdem sei die Nachfrage nach ähnlichen Events nie abgerissen, sagt Benning. Auch den im vorigen Jahr gestorbenen DJ Avicii holte die Verwaltung vor fünf Jahren unters Viadukt – eine kleine Sensation für die Stadt, bei der auf Konzertankündigungen oftmals neben dem Stadtnamen in Klammern „Nähe Stuttgart“ geschrieben steht.

Drei Konzerte für drei Zielgruppen

Es ist auch kein Geheimnis, dass sich die Stadt schwer tut, junges Publikum aus Stuttgart anzulocken – so geht es vielen Veranstaltern rund um die Landeshauptstadt. Mit der neuen Konzertreihe verspricht man sich nun Besserung.

Wobei die bärtigen Altrocker von ZZ Top und der von manchen Medien als „Papst des schlechten Geschmacks“ betitelte Kuhn wohl kaum Publikum unter 30 anziehen dürften. Vielleicht setzt Benning hier auf das noch unbekannte, dritte Konzert. Man wolle jedenfalls nicht nur für ein Klientel Veranstaltungen bieten, sondern „drei Konzerte für verschiedenes Publikum“.

Eine noch frische Tradition in Ludwigsburg endet

Mit dem Auftritt von Kuhn in Bietigheim-Bissingen scheint auch eine noch junge Tradition abzubrechen: Der Schlagerbarde wird 2019 nicht bei der KSK Music Open in Ludwigsburg auftreten – es wäre das vierte Mal in Folge gewesen. In Bietigheim legt man jedoch Wert auf die Feststellung, dass man Kuhn den Ludwigsburgern nicht weggeschnappt habe: Der Veranstalter der Reihe „Live am Viadukt“ ist derselbe wie bei der KSK Music Open – die in Ludwigsburg ansässige Agentur Eventstifter. Was Bietigheim zum Vorteil gereichen dürfte, denn Eventstifter wird durch die seit neun Jahren laufende Konzertreihe im Ludwigsburger Schlosshof über ein gut gefülltes Adressbuch mit möglichen Musikern verfügen.